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 letzte Aktualisierung: 06.06.2016
 
 
 
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    Freie Presse vom 24. März 2016:

    Neue Freibäder sind illusorisch

    Weder in der Marienberger Mooshaide noch in Pockau wird es in naher Zukunft Schwimmbecken geben. Den Orten fehlt es schlicht am nötigen Geld.

    Marienberg Auch wenn sich mache Erzgebirger ihre alten Freibäder wiederwünschen, so gibt es aus den Rathäusern mit Verweis auf die Finanzlage klare Absagen. Weder in der Marienberger Mooshaide noch in Pockau werde ein Bad wiedereröffnet.

    Genau das wünschten sich jedoch einige Teilnehmer der Umfrage von „Freie Presse" über die Lebensqualität in der Region. Auf die Frage: „Welche Angebote würden sie sich wünschen", hatten mehrere Befragte schlicht „Freibad", „mehr Freibäder", „die Wiedereröffnung von Mooshaide", unser altes Freibad soll wieder entstehen" oder „Freibad Pockau öffnen" geschrieben.

    Marienbergs Oberbürgermeister André Heinrich (parteilos) verweist jedoch auf die Finanzlage der Stadt. „Aus wirtschaftlicher Sicht kann sich die Stadt den Neubau eines Freibades nicht leisten. Es ist einfach nicht durchführbar." Ahnlich sieht es Pockau-l.engefelds Amtsverweser Ingolf Wappler. Er schließt eine Wiedereröffnung des Pockauer Freibades, das vor zehn Jahren stillgelegt wurde und heute dem Hochwasserschutz dient, in absehbarer Zeit aus. Unterdessen wird weiter in das Lengefelder Schwimmbad investiert. Nach dem Ende der diesjährigen Badesaison soll unter anderem das Kinderplanschbecken erneuert werden. Die Kosten für diese Maßnahme stehen noch nicht fest.

    Um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, im Marienberger Rätzteich baden zu können, sei es eine Uberlegung wert, ob eventuell Pendlerbusse Badefreunde dort hin bringen könnten, sagte Oberbürgermeister Heinrich. (mit geom)

    erschienen am 24.03.2016 (von DANIEL BAGEHORN)

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    Freie Presse online vom 06. Juli 2013:

    Marienberger Freibad erlebt 50. Jahrestag nicht

    Kalenderblatt: Am Sonntag wäre die Einrichtung Mooshaide ein halbes Jahrhundert alt geworden. Im vergangenen Jahr ist sie abgerissen worden.

    Marienberg 450.000 Mark hat der Bau des Marienberger Freibades Mooshaide gekostet, der zwischen 1958 und 1963 realisiert wurde. Errichtet wurde es im sogenannten Nationalen Aufbauwerk (NAW), einer Initiative zur freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit in der DDR. Gemeinsam war allen Projekten des NAW, dass es um die Realisierung von Projekten von gemeinschaftlichem Interesse ging - zum Beispiel Schwimmbädern, Klubhäusern und Parks. Der Vorgänger des Freibades hatte sich gegenüber der Tankstelle an der Wolkensteiner Straße befunden und war nach dem Zweiten Weltkrieg wegen Verunreinigungen geschlossen worden.

    Die Einweihung des neuen Bades am 7. Juli 1963 Freibad fand bei schönstem Wetter statt. Generationen von Marienbergern und ihren Gästen tummelten sich in dem zentral gelegenen Freibad. Doch Ende 2010 deutete sich an, dass es keine Zukunft mehr für das Bad geben würde: Der Stadtrat stand vor dem Beschluss, es zu schließen. Bis ins Jahr 1992 führte damals die Argumentation zurück. Demnach hatte 1992 eine Studie ergeben, dass für die Sanierung des Freibades ein Millionenbetrag nötig wäre. Damals sei entschieden worden, das Freizeit- und Erlebnisbad “Aqua Marien” zu bauen. Mit dem Bau habe festgestanden, dass es keine Sanierung des Freibades Mooshaide geben wird, dieses solange in Betrieb bleibe, bis größere Reparaturen nötig sind, hieß es in der Beschlussvorlage aus dem Jahr 2010.

    Aus der Einwohnerschaft kam unterdessen der Appell, das Freibad zu erhalten. Eine Bürgerinitiative gründete sich, es kam zu einem Gespräch mit Verwaltung, Eigenbetrieb und Stadträten. Der Abriss wurde für das Jahr 2011 ausgesetzt, der Badebetrieb eingestellt. Bei einer Vor-Ort-Begehung waren unterdessen die Mängel im Bad nicht zu übersehen: So wies das Schwimmbecken Risse und Lecks auf, der Wasserzufluss reichte nicht aus, Sprungtürme waren marode und verrostet, eine neue Kläranlage war nötig.
    Die Bürgerinitiative gab nicht auf. Sie stand davor, einen Förderverein zu gründen, sammelte Willensbekundungen, die nach der Gründung als Mitgliedsbeiträge in bares Geld umgesetzt werden sollten, ließ Varianten für eine Sanierung erarbeiten. Doch letztlich unterschieden sich die Strategien für eine Wiederinbetriebnahme des Freibades. Während die Bürgerinitiative ein etappenweises Vorgehen im Sinn hatte und die Sanierung sowie die Installation einer Wasseraufbereitungsanlage als mittelfristige Lösungen betrachtete, sah dies die Stadt anders: Nach einer Begehung mit der Unfallkasse Sachsen war klar, dass diese einer manuellen Chlorung des Wassers in Zukunft nicht mehr zustimme. Hieß: Eine Wasseraufbereitungsanlage hätte gebaut werden müssen.

    Im November 2011 beschloss der Stadtrat den Abriss des Freibades, der im Juni 2012 begann. Das allerdings noch einmal unter der Anteilnahme weiter Kreise der Bevölkerung. Die Menschen pilgerten zu dem Areal. Schwarze Bänder wurden aufgehängt, Grablichter brannten, viele Marienberger erinnerten sich an ihre schönsten Erlebnisse im Freibad.

    Anlässlich des anstehenden 50. Geburtstages des Bades hat sich nun auch noch einmal die Bürgerinitiative zu Wort gemeldet. Sie erinnert an das kulturelle Zentrum, das die Einrichtung einst war, an ihren Kampf um den Erhalt und die Unterstützung zahlreicher Einwohner, die 5000 Unterschriften geleistet hätten. www.freibad-mooshaide-marienberg.de

    erschienen am 06.07.2013 (von Babette Zaumseil)

    © Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co, KG

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    Freie Presse vom 01. August 2012:

    Leserforum

    "Ich kann es nicht fassen"

    Zum Abriss des Marienberger Freibades.

    Den kompletten Wortlaut siehe Gästebucheintrag von Gudrun Stephan vom 26.07.12

    Freie Presse online vom 04. Juli 2012:

    Mooshaide: Kahlschlag bringt neuen Ärger

    Viele Marienberger trauern um das Freibad das derzeit abgerissen wird

    Marienberg Nicht nur der Abriss des MarienbergerFreibades Mooshaide selbst sorgt in der Stadt für Diskussionsstoff. Auch die Art und Weise, wie das getan wird, hat Kritiker auf den Plan gerufen. Für die Entsorgung sei extra eine neue Zufahrt geschaffen worden, moniert die Bürgerinitiative (BI) “Freibad Mooshaide 1963”.

    Ein Weg aus Richtung B 171 bis zur Autobühne gab es schon seit der Freibaderöffnung, entgegnet Stadtsprecherin Gisela Clausnitzer. Es handele sich um den historischen Weg zum Schwimmbad, an dessen Ende auch das alte Kassenhäuschen stand. Im Zuge der Abbrucharbeiten sei das Areal lediglich ertüchtigt und bis zum Schwimmbecken erweitert worden, damit das Material zum Verfüllen des Beckens herbeigeschafft werden könne. Eine Erdstoflbewegung von 4000 bis 5000 Kubikmetern über die vorhandene Zufahrtsstral3e des Wohngebietes Mooshaide hätte neben einer Staub- auch zu einer erhöhten Lärmbelästigung für die Anwohner geführt. Zudem sei die Zufahrtsstraße durch das Wohngebiet nicht für eine derartige Beanspruchung ausgebaut, begründet Clausnitzer.

    Die BI kritisiert weiter, dass die freiwillige Feuerwehr die Sprunggrube leergepumpt habe und dabei zahlreiche Kaulquappen umgekommen seien. Was die Tiere betrifft, verweist die Stadt auf das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt im Landratsamt.

    Doch die Behörde hatte offenbar zu spät davon Kenntnis erhalten und konnte dem Fall nicht mehr nachgehen. Erst am 27. Juni sei dort eine Bürgeranfrage eingegangen, wonach am 19. Juni Wasser abgepumpt worden sein soll, um das gesamte Becken anschließend zu verfüllen. Es wurde vermutet dass im Wasser vorhandene Kaulquappen beim Abpumpen zu Schaden gekommen sein könnten. "Laut Auskunft der Stadtverwaltung Marienberg vom 26. Juni ist das Schwimmbecken bereits verfüllt. Eine Schädigung von Tieren lässt sich damit nicht mehr zweifelsfrei feststellen", heißt es vom Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt.

    Das Auspumpen der Sprunggrube war an den Baubetrieb vergeben, erklärt die Stadtsprecherin. Dieser wiederum habe direkt die Marienberger Feuerwehr beauftragt. "Das Leerpumpen der Sprunggrube bedurfte einer leistungsstarken Pumpe, die die Baufirma nicht besitzt", so Clausnitzer.

    Einigen Beobachtern war in den vergangenen Tagen zudem aufgefallen, dass zahlreiches Grün, darunter Pappeln, gefällt wurde - ohne ersichtlichen Grund, wie sie meinten. Clausnitzer darauf: Die Stadt habe ihre Verkehrssicherungspflicht erfüllen müssen. Eine Vielzahl der Bäume habe ihr biologisches Alter erreicht. Einige Wipfel seien bereits dürr gewesen, sodass in absehbarer Zeit eine Fällung ohnehin erforderlich gewesen wäre. Schon in den vorangegangenen Jahren hätten Pappeln entlang der B 171 oberhalb des Gondelteiches aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden müssen, die ähnliche Alterungserscheinungen aufwiesen. Das Vorgehen sei zudem mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt gewesen.

    Nach Auskunft der Abteilung Umwelt, Ländliche Entwicklung, Forst der Landkreisverwaltung war das Abholzen der Pappeln zulässig. Die Stadt habe rechtzeitig die Planungsunterlagen vorgelegt. "Im Übrigen wurde hier für Teile des zur Renaturierung vorgesehenen Geländes die Anlage einer Weihnachtsbaumkultur- und eine Erstaufforstung beantragt und zwischenzeitlich genehmigt." Damit werde die Baumfällung ausgeglichen. Die Stadt durfte zudem von dem im Zeitraum vom 1. März bis 30. September geltenden Fällverbot abweichen und die Pappeln beseitigen lassen, ohne dass eine Ausnahmegenehmigung notwendig gewesen wäre.

    erschienen am 30.06.2012 (von Babette Zaumseil)

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    Freie Presse online vom 30. Juni 2012:

    Menschen trauern um Freibad Mooshaide

    An der Freizeitanlage, die derzeit abgerissen wird, formiert sich der Protest der Marienberger

    Marienberg - Beinahe im Minutentakt kommen an diesem frühen Donnerstagabend Menschen an den Zaun des früheren Freibads Mooshaide. Kaum einer von ihnen will seinen Namen in der Zeitung lesen, doch die Meinungen gehen in eine Richtung: “Wir wollten uns das einfach noch einmal anschauen. Ich war als Kind oft hier. Es tut weh, das jetzt zu sehen”, sagt ein 37-Jähriger. Ein 40-jähriger Marienberger kritisiert: “Jahrelang wurde am Bad nichts gemacht, aber das Geld für den Abriss ist da.” Und ein 37-Jähriger aus Marienberg, der mit seiner Freundin gerade aus dem Urlaub gekommen war und sich noch schnell ein Bild von der Lage vor Ort machen wollte, meint: “Ich bin wütend, wie das abgelaufen ist. Die Stadt hätte eher über Alternativen nachdenken sollen. Meine Eltern haben hier Stunden geleistet. Es ist krass zu sehen, dass schon fast alles weg ist.”

    "Was machen jetzt die Kinder?"

    Seit gut zwei Wochen wird das Freibad abgerissen. “So viele Emotionen habe ich bei einem Abriss noch nie erlebt”, erzählt ein Arbeiter der dort tätigen Firma, der seit vielen Jahren in dieser Branche tätig ist. Neben dem Eingangstor stehen Blumen in einer Vase sowie Grablichter, am Zaun rund um das Gelände wurden schwarze Bänder aufgehängt. Auch ein Plakat mit der Aufschrift “Dies ist das Werk von Oberbürgermeister T. Wittig” hängt an den Holzlatten.

    Jürgen Schaarschmidt ist an diesem Abend zwar nicht extra deswegen zur Baustelle gekommen. Er hat in der Nähe einen Kleingarten. Dennoch ärgert sich der 59-Jährige: “Es ist wirklich schade. Früher bin ich nach der Arbeit hier kurz reingesprungen. Was machen jetzt die vielen Kinder?’ Die können doch nicht mit dem Rad zum Rätzteich fahren.”

    Plattform für alle

    Nicht nur direkt am Zaun drücken die Menschen aus, was sie von dem Abriss halten. Inzwischen wurden in der Stadt Aufkleber verteilt, die auf eine Internetseite im sozialen Netzwerk Facebook verweisen. Dort tauschen sich Nutzer über den Abriss aus und stellen sowohl aktuelle Fotos als auch Bilder aus der Vergangenheit seit der Eröffnung des Bades 1963 ein. 157 Personen hatten sich bis zum Redaktionsschluss am Freitagabend mit dieser Seite vernetzt.

    Allerdings gingen die Aktivitäten nicht direkt von der Bürgerinitiative “Freibad Mooshaide 1963” aus, betont ein Mann, dessen Name der Redaktion bekannt ist. Er lädt regelmäßig Fotos auf Facebook hoch und sagt: “Wir stimmen uns untereinander nicht ab. Die Seite ist eine Plattform für alle, die ihre Trauer und ihre Wut über den Abriss ausdrücken wollen und die nicht möchten, dass das Freibad in Vergessenheit gerät.” Er räumt aber ein: “Schade, dass erst jetzt eine größere Menge ihren Unmut äußert. Das hätte schon vor einem Jahr passieren sollen.”

    Auch an den Mitgliedern des Stadtrates und der Stadtverwaltung geht der Protest nicht vorbei. “Ich habe Verständnis dafür”, sagt Wolfgang Härtel (CDU), der aber betont, dass der Beschluss des Stadtrates Bestand habe. “Das war auch für uns keine einfache Entscheidung.”

    Zwei Herzen in der Brust

    Oberbürgermeister Thomas Wittig (CDU-Mandat) kennt die Situation vor Ort: “Ich bin selbst dort gewesen und habe mich auch mit Leuten unterhalten.” Er habe denjenigen, die ihm zum Abriss geschrieben haben, Gespräche angeboten. Das Plakat, auf dem er mit dem Abriss in Verbindung gebracht wird, sei ihm natürlich bekannt, “das ist Ausdruck des Protests”. Nach allem, was im Vorfeld passierte, habe man ahnen können, dass der Abriss nicht in Ruhe und Geduld über die Bühne geht, meint er. Thomas Wittig konstatiert: “Ich habe einen Stadtratsbeschluss umzusetzen, bei dem meine Stimme eine von vielen war."

    Der Linken-Fraktionsvorsitzende Gunar Haugk versteht die Trauer und den Protest: “Ich bin auch vor Ort, diskutiere mit den Menschen, und das haben wir auch schon während des ganzen Prozesses getan.” In der Brust der Linken schlügen zwei Herzen - und sie hätten es sich von Beginn an nicht leicht gemacht: Der Abriss tue weh, ‘aber am Ende musste man das ökonomisch sehen, wenn das Geld nicht mehr reicht”. Nachdem der Abriss zunächst ausgesetzt worden war, hatte der Stadtrat im November endgültig den Rückbau beschlossen - bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen aus den Reihen der Linken. Die Vergabe der Abrissarbeiten wurde dann einstimmig beschlossen.

    Die Bürgerinitiative “Freibad Mooshaide 1963” ist sporadisch durch Mitglieder vor Ort vertreten, sagt Michael Fritsch: “Wir haben aber keinen Arbeitsplan und planen auch keine Demonstrationen.” Wer am Freibad ist, gehe auf andere Besucher zu. “Wir werden die Entwicklungen in Marienberg kritisch im Auge behalten”, hatte die Initiative zuvor in einer Erklärung mitgeteilt. Über ihre Internetseite, auf der diese nachzulesen ist (www.freibad-mooshaide-marienberg.de), könne weiter Kontakt gehalten werden. In der Mitteilung nennt die BI den Abriss überhastet und fragt, weshalb nicht auf angekündigte neue Förderrichtlinien für Sportstätten gewartet wurde. Ihre Kritik richtet sich insbesondere gegen den Oberbürgermeister und die Stadträte, darunter vor allem die CDU-Fraktion.

    erschienen am 30.06.2012

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    BLICK Nr. 26 vom 27.06.12

    Marienberger nehmen Abschied
    Abriss - Derzeit laufen die Rückbauarbeiten am Freibad Mooshaide

    Von Jana Kretzschmann

    Marienberg.Es ist derzeit Abend für Abend das gleiche Schauspiel in der Marienberger Mooshaide. Menschen kommen zum ehemaligen Schwimmbad, manche haben einen Fotoapparat dabei andere schauen nur. Hier und da bilden sich Grüppchen und man spricht über schöne Erlebnisse, die man hier gemeinsam hatte und teilt seine Traurigkeit über den Abriss, der nun schon seit einer Woche in vollem Gange ist. Eine unter ihnen ist Regina Barske, die 71-jährige ehemalige Freibad-Kassiererin kommt jeden Tag.
    "Es tut mir in der Seele weh, wenn ich das sehe. Es ist schade, dass es keinen anderen Weg gab. Es tut mir auch für die Kinder leid, die jetzt wesentlich weiter fahren müssen um ein Freibad zu nutzen" sagte sie.

    Mit dem Abbruch ist eine Firma aus dem Vogtland betraut. Firmenchef Michael Trommer machte sich in der vorigen Woche vor Ort ein Bild und erläuterte: "In vier Woche soll die Maßnahme beendet sein. Das Becken wird mit Erdstoffen aus Baumaßnahmen in der Region verfüllt. Zum Abschluss wird Mutterboden aufgetragen. Sämtliche Bebauung werden entfernt".

    Obwohl öfter vor allem ältere Menschen vorbei kämen und Fragen stellten, seien sie bei ihren Arbeiten nicht behindert worden. Manche skandierten mit Wortrufen oder auf Plakaten trotzdem recht offen ihren Unmut über den Abriss. Die Bürgerinitiative "Freibad Mooshaide" hatte im letzten Jahr über 5.000 Unterschriften für den Erhalt des Bades gesammelt. Dennoch konnte man sich mit der Stadt nicht auf eine gemeinsame wirtschaftlich umsetzbare Strategie für die Wiedereröffnung einigen.
    Im Stadtrat wurde mehrheitlich der Abriss beschlossen. Die Kosten von rund 50.000 Euro dafür können zu 90 Prozent aus Fördermitteln gedeckt werden.
    fug

    erschienen am 27.06.2012

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    Wochenspiegel Nr. 26 vom 27.06.12

    Schwimmbad platt gemacht
    Mooshaide gibts nicht mehr - traurige Stimmung und Wut unter den Bürgern

    Von Jana Kretzschmann

    Marienberg. "Es war einmal” sinnierte ein sehr trauriger Horst Schönherr aus Marienberg vorder Ruine des Freibades Mooshalde, dessen Rückbau fast abgeschlossen ist. Er sagte: “Ich kann es immer noch nicht fassen, dass die Stadt diesen, für einen Großteil der Bürger unverständlichen Weg, gegangen Ist. Mein Vater hat Anfang der Sechziger zum Bau des Bades AWG-Stunden abgeleistet. um eine Wohnung zu erhalten. Die Leute, die damals hier mitwirkten, haben sich regelrecht geschunden, um dieses Kleinod für sich, ihre Kinder und folgende Generationen zu schaffen. Nun wird in nur wenigen Tagen und mit schwerer Technik alles plattgemacht.

    Klar, seit Jahren ist bekannt, dass Mooshaide dìchtmacht, aber so richtig verinnerlicht haben es bisher die wenigsten. Der Rätzteich und das Aquamarien bilden daher keinen Trost für die Liebhaber von Mooshaide. Selbst 5.000 gesammelte Unterschriften für dessen Erhaltung konnten daran nichts mehr ändern.

    "Ich finde es auch sehr schade. Wir haben fast jeden Sommer hier verbracht. Immer war was los", ergänzte Patrick Henschel (23), ebenfalls aus Marienberg. "Das Ganze ist eine Tragödie für uns", wetterten außerdem eine Reihe Marienberger, die den Fortgang der Arbeiten beobachteten. In Kürze wird das Ganze der Geschichte angehören, die Wut vie1er Bürger aber wird bleiben.

    erschienen am 27.06.2012

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    Freie Presse vom 20. Juni 2012:

    Abrissbagger im Becken des Freibades

    Bernd Junghahn (links) und DaniloScherbarth schuften derzeit schwer im ehemaligen Freibad Mooshaide in Marienberg. Die beiden Arbeiter reißen das Bad Stück für Stück ab. Wir haben in den vergangenen Tagen die blaue Farbe mit dem Bagger beseitigt”, erläuterte Polier Nico Treptow. In den nächsten Tagen brechen die Männer der Netzschkauer Firma etwa einen Meter des Beckenrandes von oben her ab. Der Fußboden wird aufgerissen und Drainage eingebaut, damit das Wasser durchsickern kann. Anschließend verfüllen die Fachleute das ehemalige Schwimmbecken mit Erde. Bereits verschwunden ist das lange Gebäude mit den Umkleidekabinen. Das ehemalige Sanitärgebäude und die Kasse warten schon auf den Abriss. In den nächsten vier Wochen wollen Treptow und seine Männer damit fertig sein. Der Abbruch kostet rund 50.000 Euro und wird zu 90 Prozent gefördert. Vermutlich im Herbst soll die Fläche dann begrünt werden.

    erschienen am 20.06.2012

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    Freie Presse vom 23. Mai 2012:

    Netzschkauer Firma wird das Freibad abreißen

    Marienberger Stadtrat erteilt Zuschlag aufgrund des wirtschaftlichsten Angebotes — Arbeiten im Juni und Juli

    Marienberg - Ein Unternehmenaus Netzschkau im Vogtlandkreis wird das Freibad Mooshaide abreißen. Ihm hat der Stadtrat der Großen Kreisstadt Marienberg zur Sitzung am Montagabend aufgrund des wirtschaftlichsten Angebotes den Auftrag erteilt. Die Vergabesumme beträgt rund 50.500 Euro. Das Gremien folgte damit einstimmig einer Beschlussvorlage der Stadtverwaltung.

    Oberbürgermeister Thomas Wittig betonte, dass diese rund 50.500 Euro für den Abriss des Freibades Mooshaide deutlich unter dem geplanten Auftragswert von 133.000 Euro liegen. Anfragen zu der Beschlussvorlage gab es von den Stadträten, bevor sie zustimmten, keine mehr. Auch von einigen Mitgliedern der Bürgerinitiative (BI), die sich für den Erhalt sowie die Sanierung des Freibades eingesetzt hatten und die Sitzung verfolgten, wollte sich zur Entscheidung des Stadtrates niemand mehr grundlegend äußern. Beschluss ist Beschluss”, sagte BI-Mitglied Bernd Schiottig. Er habe sich in Marienberg zum Freibad Mooshaide eine Abstimmung durch die Bürger gewünscht. In anderen Kommunen sei bei ähnlichen Fällen so verfahren worden, in Marienberg aber nicht.

    Um die Schließung und den Abriss des Freibades Mooshaide hatte es in der Vergangenheit heftige Debatten gegeben. Die BI, welche die seit 2011 geschlossene Einrichtung erhalten und sanieren wollte, sammelte dafür nach eigenen Angaben 5000 Unterschriften, um ihr Anliegen zu bekräftigen. Letztlich kristallisierte sich allerdings heraus, dass die Strategien von BI und Stadt für die Wiederinbetriebnahme des Freibades vom Grundsatz her unterschiedlich waren. Die BI wollte schrittweise sanieren, die Stadt je doch eine sofortige Lösung. Diese hätte jedoch Investitionen in Millionenhöhe nach sich gezogen. Im November 2011 beschloss der Stadtrat schließlich mehrheitlich den Abriss des Freibades.

    Die Abbrucharbeiten sind laut Stadtverwaltung in den Monaten Juni und Juli vorgesehen. Einen genauen Termin gibt es zurzeit noch nicht. Im weiteren Verlauf sollen auf dem etwa 7500 Quadratmeter großen Areal Bäume gepflanzt werden. Das kostet extra.
    sk/bz)

    erschienen am 23.05.2012

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    Freie Presse vom 19. Mai 2012:

    Marienberger Rat vergibt Leistung für Bad-Abriss

    Gremium beschäftigt sich am Montagabend erneut mit Anlage in Mooshaide.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Der Marienberger Stadtrat beschäftigt sich am Montag noch einmal mit dem geplanten Abriss des maroden Freibades Mooshaide. In seiner Sitzung will er dafür die Bauleistungen vergeben, so Pressesprecherin Gisela Clausnitzer. Veranschlagt sind 180.000 Euro, die Stadt erhofft sich eine Förderung von 90 Prozent.

    Bürgerinitiative für Sanierung
    Um die Schließung und den Abriss hatte es in der Vergangenheit heftige Debatten gegeben. Eine Bürgerinitiative (BI) setzte sich für den Erhalt und die Sanierung der seit dem vergangenen Jahr geschlossenen Einrichtung ein, sammelte unter anderem nach eigenem Worten 5000 Unterschriften für ihr Anliegen. Letztlich hatte sich allerdings herauskristallisiert, dass sich die Strategien von BI und Stadt für eine Wiederinbetriebnahme des Bades grundsätzlich unterschieden: Während die Bürgerinitiative eine schrittweise Sanierung ins Auge gefasst hatte, sah die Kommune nach einer Begehung der Unfallkasse nur eine sofortige Lösung. Diese hätte Investitionen in Millionenhöhe in eine Wasseraufbereitungsanlage erforderlich gemacht. Ini November schließlich beschloss der Stadtrat daher bei einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen den Abriss. Laut Stadtverwaltung bestehe kein finanzieller Spielraum für den Neubau und die Erhaltung eines zweiten Freibades im Stadtgebiet neben der Anlage Rätzteich.

    Aussetzung vorgeschlagen
    Zum bislang letzten Mal hatte sich die BI im März dieses Jahres zu Wort gemeldet und eine weitere Aussetzung des Abrisses vorgeschlagen. Nach dem Willen der CDU soll es im Doppelhaushalt 2013/2014 wieder Geld für Sachsens Sportstätten geben. „Diese Entwicklung lohnt sich abzuwarten”, argumentierte die Interessengemeinschaft damals. (mitkan)


    erschienen am 19.05.2012 (Von Babette Zaumseil)

    Freie Presse vom 05. März 2012:

    Initiative will Freibad-Abriss aussetzen

    180.000 Euro soll es kosten, das Bad Mooshaide abzureißen. Die Gruppe, die sich für seinen Erhalt eingesetzt hat, meldet sich mit einem Vorschlag.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Die Stadt Marienberg erhofft sich für den mit 180.000 Euro veranschlagten Abriss des maroden Freibades Mooshaide eine Förderung in Höhe von 90 Prozent. Der Artikel "Marienberg investiert in seine Schulen”, in dem dies dargelegt wird, hat die Bürgerinitiative auf den Plan gerufen, die ein Aussetzen des Abrisses vorschlägt. Die jetzt veranschlagte Summe wäre eine finanzielle Grundlage für eine schrittweise Sanierung der Freizeiteinrichtung gewesen — plus die Summe der Mitgliedsbeiträge und Spenden eines Fördervereins plus Eigenleistungen, heißt es in dem Schreiben. Doch zur Umsetzung habe der politische Wille gefehlt.

    "Fördermöglichkeiten wurden nicht ausgelotet. Die Attraktivität und Bedeutung Marienbergs als Mittelzentrum wird sich nicht verbessern, denn umliegende Ortschaften haben auch kein Freibad.” Es sei unverständlich, dass sich die Stadt um Fördermittel zum Abriss des Freibades bemühe, während andere Kommunen im Erzgebirgskreis mithilfe von Fördermitteln ihre Freibäder erhalten — wie etwa Gornau.

    Für den Erhalt, die schrittweise Sanierung des Freibades solle es laut Oberbürgermeister Thomas Wittig keine Förderung geben, aber für den Abriss: „Wir und sicher viele Bürger möchten erfahren, wie die Stadt Marienberg den Abriss begründet, um dafür Steuergelder zu bekommen und die Aufstellung der Kosten, die so eine gewaltige Summe ergibt. Können die gewählten Vertreter der Bürger, unsere Stadträte, das wirklich mittragen? Wir schlagen ein weiteres Aussetzen des Rückbaus vor, denn nach dem Willen der CDU soll es im Doppelhaushalt 2013/2014 wieder Geld für Sachsens Sportstätten geben. Diese Entwicklung lohnt sich abzuwarten.” Marienberg rechne mit einer 90-prozentrigen Förderung. "Woher kommen aber die Fördermittel? Sie sind Steuergelder auch von unseren Bürgern. Sie sollen ‚förderlich’ eingesetzt werden. Der Abriss ist nicht der Wille vieler Bürger, das zeigen die 5.000 Unterschriften zum Erhalt des Freibades. Auch mit einem schnellen Rückbau werden die Marienberger ihr geliebtes und durch große Eigenleistungen der Bürger entstandenes Bad nicht vergessen.” Die Stadtverwaltung sieht unterdessen nach den Worten von Pressesprecherin Gisela Clausnitzer keine Veranlassung, die auch auf der Homepage der BI veröffentlichte Pressemitteilung zu kommentieren.


    erschienen am 11.02.2012 (Von Babette Zaumseil)

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    Freie Presse vom 11. Februar 2012:

    Marienberg investiert in seine Schulen

    In der Bergstadt wird gebaut und saniert, aber nicht nur: In diesem Jahr ist der Abriss des Freibades Mooshaide geplant, für dessen Erhalt sich eine Bürgerinitiative stark gemacht hatte.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Die Stadt Marienberg hat für dieses Jahr ein umfangreiches Investitionspaket geschnürt. Als Grundsatz gilt dabei unter anderem, dass hauptsächlich Maßnahmen aufgenommen wurden, für die bereits Fördermittel bewilligt beziehungsweise in Aussicht gestellt wurden.

    Allerdings wird nicht nur gebaut und saniert: Das ehemalige Freibad Mooshaide, für dessen Erhalt sich im vergangenen Jahr eine Bürgerinitiative stark gemacht hatte, steht zum Abriss. Geplant sind dafür 180.000 Euro, und Marienberg rechnet mit einer 90-prozentigen Förderung. Im Anschluss soll der Moosbach offengelegt werden.

    In die Schulen der Kommunen fließen 2012 hohe Summen, allen voran in die Grundschule des neuen Ortsteils Pobershau. Knapp 873.000 Euro sollen in diesem Jahr dort für Brandschutzmaßnahmen und Modernisierung verbaut werden — der Eigenanteil der Stadt beläuft sich dabei auf 323.000 Euro. Gefördert werden die Arbeiten über das Programm zur Integrierten Ländlichen Entwicklung.

    Mit 50 Prozent unterstützt wird die knapp 61.ooo Euro teure Umsetzung eines Brandschutzkonzeptes in der Grundschule "Herzog Heinrich”. In die Mittelschule "Heinrich von Trebra” werden unter anderem Mittel im Zuge des Projektes Medienoffensive Schule (Medios) investiert, zudem ist der Umbau der ehemaligen Schwimmhalle zum Speiseraum geplant. Beendet werden soll in diesem Jahr die Sanierung der Schulsporthalle der Grundschule Lauterbach.

    Auch in die örtlichen Feuerwehren investiert die Kommune: So sollen die Marienberger Kameraden ein Hebekissen erhalten und die Reitzenhainer einen Mannschaftstransportwagen. Die 24.000 Euro für das Fahrzeug muss Marienberg aus Eigenmitteln finanzieren. Im Bereich Stadtumbau Ost — Mühlberg/Hirschstein stehen 2012 Vorhaben wie der dritte Bauabschnitt Silberallee, Am Moosbach und Am Mühlberg an, für die Gesamtkosten in Höhe von 472.000 Euro veranschlagt sind.

    Kämmerin Heike Dachselt gab in der jüngsten Stadtratssitzung zu dem einen Ausblick auf die Jahre 2013 bis 2015. Schwerpunkte sollen dann weiterhin die Stadtsanierung, die Sanierung der Mittelschule "Heinrich von Trebra" sowie der Hochwasserschutz sein. Zu Letzterem zählen der Ausbau und die teilweise Offenlegung des Dorfbaches in Satzung sowie das Hochwasserschutzbecken in Rübenau. Mit Blick auf den Verwaltungshaushalt der kommenden Jahre wies die Kämmerin daraufhin, dass es bei der Finanzplanung für 2013 bis 2015 nicht möglich gewesen sei, diesen aus eigener Kraft zu schließen. Als einen Grund nannte sie den Rückgang von Zuweisungen an die Kommune. Deshalb muss Marienberg ans Ersparte und beispielsweise aus der sogenannten Vorsorgerücklage für das kommende Jahr 600.000 Euro einplanen.


    KOMMENTAR - Keine Kristallkugel
    von Babette Zaumseil (babette.zaumseil©freiepresse.de

    Leider gibt es keine Kristallkugel, die Antworten auf Fragen wie diese verrät: Wo geht die Tarifentwicklung hin, steigt die Kreisumlage, wie viele Zuweisungen gibt es in zwei Jahren? Mit Blick auf diese Unwägbarkeiten investiert Marienberg.

    Nicht alle Träume können dabei wahr werden — etwa beim Straßenbau, obwohl auch da eine ganze Reihe Bauarbeiten anstehen. Geld fließt unter anderem in die Schulen, in die Stadtsanierung, die Feuerwehren und nicht zuletzt auch in die Vereinsarbeit. Geld, das gut angelegt ist, da dürften die Meinungen in der Stadt übereinstimmen. Etwas anders könnte das beim Thema Freibad Mooshaide aussehen — dort scheiden sich die Geister. Vielleicht treffen sie sich aber doch eines Tages wieder, wenn nämlich der Moosbach frei gelegt worden ist.

    erschienen am 11.02.2012 (Von Babette Zaumseil)

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    Freie Presse vom 09. November 2011:

    Freibad Mooshaide wird abgerissen

    Stadtrat beschließt Gelände bepflanzen zu lassen,
    Bürgerinitiative ist empört.

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    VON KATHRIN WEIGERT
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    Marienberg - Der Kampf um das Freibad Mooshaide ist entschieden: Weil laut Stadtverwaltung kein finanzieller Spielraum für den Neubau und die Unterhaltung eines zweiten Freibades besteht, hat der Stadtrat am Montagabend den Abriss besiegelt. Bis auf Werner Heyne von den Linken, der dagegen stimmte, und dessen Fraktionskollegen, die sich alle drei enthielten, entschieden sich die Ratsmitglieder für den Beschlussvorschlag. In diesem wird die Verwaltung beauftragt, einen Vorschlag zur Sanierung der Anlage zu erarbeiten - allerdings mit dem Ziel, dass das Gelände renaturiert und bepflanzt wird.

    Die Bürgerinitiative (BI), die den Erhalt des Freibads fordert, war mit rund 30 Vertretern zur Ratssitzung gekommen. Sie quittierten ironisch das Ergebnis mit Applaus und verließen direkt danach demonstrativ den Saal. "Das ist eine Unverschämtheit", brachte Gudrun Stephan die Haltung der BI auf den Punkt. "Der Rat hat seinen eigenen Beschluss vom Januar negiert. Dort wurde vereinbart, dass ein Konzept erarbeitet werden soll. Das liegt nicht vor. Heute hat der Stadtrat über etwas entschieden, das es gar nicht gibt." Daher könne man den Beschluss, der ohne Abstimmungsgrundlage gefallen sei, nicht akzeptieren.

    Vertreter der Linken, der CDU und der FDP im Rat lobten den Einsatz der Bürgerinitiative. "Es gibt in der Entscheidung keine Gewinner und keine Verlierer. Aber die Zahlen sprechen einfach für sich", sagte Wolfgang Härtel (CDU). Auf Antrag der Linken war den Zuhörern zuvor Rederecht eingeräumt worden, von dem aber am Ende nur Gudrun Stephan Gebrauch gemacht hatte.

      "Dass die Stadt uns jetzt den schwarzen Peter zuschiebt, ist eine Frechheit."
      Gudrun Stephan Bürgerinitiative

    Im Beschlussvorschlag begründet die Stadt den Schritt mit einem notwendigen Investitionsaufwand von mindestens 1,3 Millionen Euro. Zudem müsse von einem Betriebskostenzuschuss von jährlich 60.000 Euro ausgegangen werden. Von der BI sei weder ein Betreiberkonzept, das ohne immense finanzielle Mittel der Stadt auskommt, noch ein Finanzierungsvorschlag gekommen, heißt es vonseiten des Rathauses.

    Dem widerspricht die BI vehement. "Das ist nicht wahr. Der Auftrag, ein Konzept zu erstellen, ging an den Eigenbetrieb Mab² - unter Mithilfe der Stadtverwaltung und der BI. Wir sollten zuarbeiten, das haben wir getan", so Gudrun Stephan. "Es ist eine Frechheit, dass die Stadt jetzt uns den schwarzen Peter zuschiebt. Das ist so schlimm, dass es schreit." Dennoch macht die Bürgerinitiative weiter. "Wir lösen uns nicht auf", betonte Gudrun Stephan. "Wir werden die Entwicklung der Stadt im Auge behalten. Für uns hat es sich dennoch gelohnt, den Mund aufzumachen. Doch vom Verhalten des Stadtrats sind wir erschüttert, und das wird noch Jahre nachwirken."


    KOMMENTAR - Engagegement gezeigt
    Kathrin Weigert (kathrin.weigert©freiepresse.de

    Das Freibad Mooshaide wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Wo heute noch Springturm und Rutsche stehen, sollen bald Bäume und Sträucher wachsen. Die Stadt hat aufgrund vieler Mängel im Bad keine andere Alternative gesehen. Den Mitgliedern der Bürgerinitiative merkt man an, dass sie sich dabei als Verlierer fühlen.

    Doch das wäre ein falscher Schluss aus dieser Geschichte. Die Marienberger, die sich für ihr auch jenseits der Grenzen der Stadt geliebtes Freibad eingesetzt haben, bewiesen viel Engagement in einer Zeit, in der es heißt, die Menschen würden sich nicht für Politik interessieren. Sie haben sich eingemischt, den Stadträten die Stimmung in der Bevölkerung näher gebracht und Denkanstöße gegeben.

    Und auch wenn die Sanierung am Ende doch am Geld gescheitert ist, den Mitgliedern der Bürgerinitiative für den Erhalt des Freibades Mooshaide bleibt eines: Sie können sich nicht vorwerfen lassen, sie hätten es nicht versucht.
    erschienen am 10.11.2011 (Von Kathrin Weigert)

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    Freie Presse vom 05. November 2011:

    Bürgerinitiative gibt nicht auf

    Das Freibad Mooshaide beschäftigt weiter die Stadt Marienberg.
    Erstmals wurden jetzt Zahlen für eine Sanierung vorgelegt.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL UND SANDRA HÄFNER
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    Marienberg - Das Freibad Mooshaide in Marienberg wird am Montag noch einmal den Stadtrat beschäftigen: Ein Beschluss zu dessen Abriss steht auf der Tagesordnung. Im Vorfeld der Zusammenkunft hatte sich am Mittwoch der Ausschuss des Eigenbetriebes der Stadt Marienberg Mab² in einer nicht öffentlichen Sitzung getroffen — gemeinsam mit der Bürgerinitiative (BI), die sich seit Monaten für den Erhalt des Bades einsetzt.

    Seitens der BI seien dabei zwar Zahlen vorgelegt worden, aber kein Konzept zur Betreibung, sagte Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU) auf Nachfrage. Die Zahlen wiederum, die er mit Verweis auf die nicht öffentliche Sitzung nicht kommentierte, basierten auf einem kompletten Beckenneubau mit einer verkleinerten Wasserfläche. "Das haben wir schon vor 20 Jahren gesagt: Ein Bad mit einer Wasserfläche von 2500 Quadratmetern ist zu groß." Der Verwaltungsleiter hatte in einem früheren Pressegespräch in diese Richtung argumentiert und hohe Sanierungs- und Baukosten ins Feld geführt — nicht zuletzt wegen einer großen Investitionin eine Wasseraufbereitungsanlage. Zudem hatte es die Kommune wiederholt abgelehnt, das Bad nach einer eventuellen Wiedereröffnung selbst zu betreiben.

      "Damit haben wir als BI erstmals konkrete, nachvollziehbare Zahlen vorgelegt und die Voraussetzung für ein Finanzierungs- und Betreiberkonzept geschaffen."
      Bürgerinitiative Freibad Mooshaide

    In einer Stellungnahme, die auch „Freie Presse” vorliegt, fordert die Bürgerinitiative nun die Einwohner von Marienberg auf am Montagabend zur Stadtratssitzung zu kommen. Auch sie verweist auf die Ausschusssitzung vom Mittwoch dieser Woche und darauf, dass sie darin Zahlen eines Planers für ein Freibad mit einer verkleinerten Wasseroberfläche vorgestellt habe. Das Projekt wurde demnach 930.000 Euro kosten, „für eine Komplettsanierung sind 1,1 Millionen Euro notwendig”.

    „Damit haben wir als BI erstmals konkrete, nachvollziehbare Zahlen vorgelegt und die Voraussetzung für ein Finanzierungs- und Betreiberkonzept geschaffen. Mit der Erarbeitung dieses Konzepts war laut Stadtratbeschluss vom 30. Januar 2011 der Eigenbetrieb Mab², unter Einbeziehung der BI und der Stadtverwaltung beauftragt”, heißt es in der Stellungnahme weiter.

    Zudem verweist die Bürgerinitiative auf eine weitere Möglichkeit: auf die Herbeiführung eines Bürgerentscheides durch die Stadträte. „Das bedeutet, jeder Bürger kann darüber abstimmen, ob er ein Freibad haben möchte oder nicht”, erklärt die BI. Beispiele für diese Art der Entscheidungsfindung fänden sich in den Kommunen Jahnsdorf und Zwönitz.



    STADTRAT Der Marienberger Stadtrat tagt am Montag, 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses, Markt 1. Neben Beschlüssen zu Stadtwappen und -flagge sowie zur Hundesteuersatzung befasst sich das Gremium auch mit dem Punkt „Rückbau Freibad Mooshaide".

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    Freie Presse vom 09. September 2011:

    Bürgerinitiative will Gespräch mit Rat

    Bei der wohl letzten Zusammenkunft sind die Initiatoren, die das Freibad Mooshaide in Marienberg retten wollten, weitestgehend unter sich geblieben.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Die BürgerinitiativeFreibad Mooshaide 1963 (BI) in Marienberg hat derzeit noch zwei Anliegen. Zum einen sollen in Briefkästen Handzettel sowie die abschließende Mitteilung der Interessengemeinschaft verteilt und Plakate geklebt werden. Auf den Zetteln und den Plakaten bedankt sich die BI bei den Einwohnern für deren Unterstützung: Mehr als 5000 Unterschriften waren nach ihren Worten für den Baderhalt eingegangen.

    Noch einmal hatte sich die BI zusammengefunden, um den abschließenden Stand der Dinge in ihrem Bemühen um das marode Freibad Mooshaide zu erläutern, doch das Interesse an der Veranstaltung ist praktisch Null gewesen. Die Mitstreiter waren unter sich.

    Das zweite Anliegen der Interessengemeinschaft: Sie will noch ein mal das Gespräch mit dem Stadtrat suchen. Der Beschluss des Gremiums zum Bad vom Anfang des Jahres spielte auch bei der wohl letzten Zusammenkunft erneut eine Rolle. Darin hatte der Rat beschlossen, den Betrieb ab der neuen Saison einzustellen. Der Abriss des Freibades wurde für 2011 ausgesetzt und gleichzeitig der Betriebsausschuss beauftragt, in Abstimmung mit Stadtverwaltung und Bürgerinitiative bis zur Sitzung des Stadtrates am 7. November einen Vorschlag für die künftige Badbetreibung zu erarbeiten. Dies sei nicht geschehen, meinte Gudrun Stephan: "Das Ziel wurde nicht umgesetzt, dass zumindest eine Konzeption steht."

    Die Initiative einigte sich darauf,im November an der Stadtratssitzung teilzunehmen. Falls die Mitglieder Rederecht bekämen, müssten sie die Stadträte fragen, wie sie dazu stehen, sagte Michael Fritsch.
    "Müssen wir das alles so hinnehmen? Der Beschluss des Stadtrates lautete doch ganz anders", fragte Gudrun Stephan zudem. "Nein, andersherum. Wir müssen fragen, wieso die Stadträte das so hinnehmen", entgegnete ihr Michael Fritsch.

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    Wochenspiegel vom 31. August 2011:

    Bürgerinitiative äußert sich

    Bürgermeister hat Kampf gewonnen - Engagement vieler Bürger aber verloren

    Marienberg - Die "Bürgerinitiative Freibad Mooshaide 1963" gibt bekannt:

    (Inhalt der Presseerklärung der BI)

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    Freie Presse vom 27. August 2011:

    Initiative: Debatte endet visionslos

    Noch einmal hat sich die Bürgerinitiative Freibad Mooshaide 1963 in Marienberg zu Wort gemeldet. Ihr Fazit klingt ernüchternd.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Der Kampf um eine Zukunft des maroden Marienberger Freibades Mooshaide ist Geschichte. In einer Presseerklärung stellt die Bürgerinitiative Freibad Mooshaide 1963 (BI) fest: "Die kommenden Generationen werden die Antwort geben, inwieweit die Entscheidung, das Freibad Mooshaide abzureißen, richtig sein wird. Eins ist Fakt, erbaut wurde es durch den Willen der Marienberger Bürger in Eigenleistung und mit Unterstützung der damaligen Stadtverwaltung. Eine Forderung der BI ist dennoch, das Gelände des Freibades so zurückzubauen, dass kommenden Generationen die Möglichkeit bewahrt bleibt, dieses Gelände für ein neues Bad wieder zu nutzen."

    In der Sache ende die Diskussion visionslos vonseiten der Stadtverwaltung, stellt die BI fest. Es fehle am politischen Willen, Aufgaben anzugehen, die den Rückhalt in großen Teilen der Bevölkerung haben. "Die Bereitschaft der Bevölkerung zum Mitwirken wurde im Keim erstickt. Die Chance, etwas gemeinsam zu bewirken, bleibt ungenutzt." Die BI erinnert ìn ihrer Erklärung, die im Wortlaut auf deren Website nachzulesen ist, an den Verlauf der vergangenen Monate. In denen wurden unter anderem 5000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt, der Beschluss zum Abriss ausgesetzt und der Betriebsausschuss des Eigenbetriebes vom Stadtrat aufgefordert, einen Vorschlag für die künftige Betreibung in Abstimmung mit Verwaltung und BI zu erarbeiten.

    Bis heute lägen keine Konzeptvorschläge des Eigenbetriebes zur Badbetreibung vor. "Damit werden Beschlüsse, die unser Stadtrat als höchstes Gremium Marienbergs fasst, nicht umgesetzt, negiert und dem Stadtrat damit die Möglichkeit genommen, Entscheidungshilfen zu erhalten. Das kann nur zu einseitigen Sichtweisen führen, wenn erteilte Aufgaben beziehungsweise gefasste Beschlüsse so ignoriert werden. Darüber sollten sich die Stadträte einmal Gedanken machen."

    Letztlich hatte sich herauskristallisiert, dass sich die Strategien von BI und Stadt für eine Wiederinbetriebnahme des Bades grundsätzlich unterschieden: Während die BI eine schrittweise Sanierung ins Auge gefasst hatte, sah die Kommune nach einer Begehung der Unfallkasse nur eine sofortige Lösung — Investitionen in Millionenhöhe in eine Wasseraufbereitungsanlage.

    www.freibad-mooshaide-marienberg.de

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    Freie Presse online vom 16. August 2011:

    Kampf um Freibad Mooshaide zu Ende.

    Marienberger Bürgerinitiative sieht keine Möglichkeit mehr, das Bad wiederzueröffnen

    Marienberg. Das Treffen zwischen Oberbürgermeister, Vertretern der Stadtverwaltung, des Eigenbetriebesder Stadt, des Stadtrates und der Bürgerinitiative Freibad Mooshaide 1963 am Montagnachmittag hat den Ausschlag gegeben: Der Kampf um eine Zukunft des seit dieser Saison geschlossenen, maroden Freibades ist zu Ende.

    Noch einmal will sich die BI treffen, um eine Erklärung an ihre Unterstützer zu verlassen, auch in der November-Sitzung des Stadtrates will sie präsent sein. Doch dann ist Schluss. So jedenfalls der Tenor von Montagabend, als sich die Mitstreiter der BI noch einmal trafen.


    Unterschiedliche Strategien

    Die nachmittägliche Zusammenkunft war das bestimmende Thema. Dabei wurde wie bereits in den zuvor veröffentlichten Pressemitteilungen beider Seiten klar, dass sich deren Strategien für eine Wiederinbetriebnahme des Bades grundsätzlich unterscheiden. Während die BI ein etappenweises Vorgehen im Sinn hatte und die Sanierung des Beckens sowie die Installierung einer Wasseraufbereitungsanlage als mittelfristige Lösungen betrachtete, sah dies die Stadt ganz anders.

    Keine manuelle Chlorung mehr

    Bei einer Begehung der Unfallkasse Sachsen im Bad seien insgesamt 22 Punkte bemängelt worden, sagte am Dienstag Oberbürgermeister Thomas Wittig auf Nachfrage. Der gravierendste: Die Unfallkasse stimme einer weiteren manuellen Chlorung des Wassers nicht zu. Was heißt: Eine Wasseraufbereitungsanlage muss gebaut werden. "Wir müssten etwa zwei Millionen Euro mit einem Mal in die Hand nehmen, um das Freibad wiedereröffnen zu können", stellte er fest. Das sei im Übrigen seit 1992 die Auffassung des Stadtrates gewesen: Eine solche Anlage müsse gebaut, zudem das Becken verkleinert werden. Wittig unterstrich am Dienstag noch einmal, dass die Stadt das Bad bei einer eventuellen Wiedereröffnung nicht selbst betreiben will.

    Mit der Auflage der Unfallkasse sei das Vorgehen in Etappen gescheitert, sagte Michael Fritsch von der BI am Montagabend. "Man muss fairerweise sagen, dass die Stadt Marienberg ohne Fördermittel keine zwei Millionen Euro investieren kann", meinte Bernd Schlottig. Das sei eine Zahl, die die Menschen schocken werde: "Dafür bekommen wir keine Mehrheit im Stadtrat."

    "Alles weggewischt"

    Eigentlich sei die BI am Montag zu dem Treffen mit der Stadt gekommen, um Restarbeiten zu erledigen, die sich aus der ersten Zusammenkunft ergeben hatten, erläuterte Fritsch: "Aber es wurde alles weggewischt. Es besteht kein politischer Wille, ein Konzept zu erarbeiten." Er bezeichnete die Stadt als visionslos - was diesen Punkt anbetrifft.

    Der Oberbürgermeister unterstrich unterdessen am Dienstag, dass es kein kommunales Geld für Planungen bezüglich des Freibades geben wird. Er sieht die Debatte um die Wiedereröffnung letztlich aber positiv: "Für die Stadt ist es gut, dass das alles noch einmal diskutiert wurde. Ich denke, es hat auch zur Klärung beigetragen." Und zum gegenseitigen Verständnis. "Wir sollten uns jetzt nicht auf die Ebene begeben, dass es hier Gewinner und Verlierer gibt."


    KOMMENTAR - Was bleibt?
    Babette Zaumseil (babette.zaumseil©freiepresse.de

    Wählen, sich zurücklehnen und meckern kann jeder. In Marienberg haben sich Menschen engagiert, die mehr wollten. Sie haben diskutiert, die Öffentlichkeit gesucht und um Unterstützung geworben. Die erhielten sie auch: in Form zahlreicher Unterschriften und Willenserklärungen. Aber, und da muss man realistisch sein, es ist einfach zu wenig Geld zusammengekommen. Jetzt ist also bald Schluss, die BI wird es über kurz oder lang nicht mehr geben. Was bleibt? Vielleicht die Erkenntnis, dass bürgerschaftliches Engagement Spuren hinterlässt. Und zwar auf allen Seiten, von denen sich hoffentlich wirklich keine als Verlierer oder Gewinner sieht.

    erschienen am 16.08.2011 (Von Babette Zaumseil)

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    Freie Presse vom 15. August 2011:

    Zukunft des Mooshaider Bades bleibt umstritten

    Heute treffen sich die Marienberger Bürgerinitiative sowie Vertreter von Verwaltung, Eigenbetrieb und Stadtrat zu einem erneuten Gespräch. Doch ihre Positionen scheinen völlig unterschiedlich.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Ein sicherer Betrieb des Freibades Mooshaide ist auf Dauer nur mit einer Wasseraufbereitungsanlage möglich, heißt es in einer Pressemitteilung des Ausschusses des Eigenbetriebes der Stadt Marienberg vor dem heutigen Treffen mit der Bürgerinitiative (Bi). Diese wiederum sieht die Wasseraufbereitung als ein mittelfristig zu lösendes Problem und setzt andere Prioritäten.

    Das Thema Wasseraufbereitung sei bereits zu Beginn der 1990er-Jahre klar gewesen, so der Ausschuss. Ein Millionen Mark teurer Umbau sei nicht vertretbar gewesen, und so wurde 1992 der Beschluss gefasst, an dieser Stelle ein Sport- und Freizeitbad zu errichten. Das "Aqua Marien" wurde bekanntlich an anderer Stelle gebaut, das Freibad existierte weiter, laut Ausschuss mit wesentlichen Mängeln

    Die Probleme hätten nur mit einer Ersatzinvestition gelöst werden können, doch dies sei nicht finanzierbar gewesen. "Wer auch künftig ein Freibad in der Mooshaide möchte, muss schlüssige Antworten auf die Fragen geben, wie die Mittel für die Investition und den Betrieb aufgebracht werden können und wer das Bad betreiben soll. Teillösungen wie ein neues Funktionsgebäude oder eine Trockenlegung der Liegewiese sind nicht zielführend, solange das Grundproblem der Wasserqualität und der Sicherheit des Beckens nicht geklärt ist", heißt es. Und weiter "Den Vorwurf der Bürgerinitiative, die falschen Prioritäten zu setzen und insbesondere Kinder und Jugendliche ... zu vernachlässigen, weisen wir entschieden zurück". Die Mittel aus dem Konjunkturprogramm II etwa seien zum größten Teil in den Ersatzneubau der Sporthalle für die Herzog-Heinrich-Grundschule geflossen. Im laufenden Haushaltsjahr würden rund 25 Prozent des Verwaltungshaushaltes für den Betrieb von Schulen und Kindertagesstätten ausgegeben.

    Die BI, die sich durch die Pressemitteilung vor dem heutigen Treffen hintergangen fühlt, hält an ihrem kurzfristigen Ziel einer Wiederinbetriebnahme 2012 fest. Sie habe Vorschläge unterbreitet, wie das Bad in den kommenden fünf Jahren betrieben werden kann, hieß es in einem Gespräch mit der Freien Presse. Die Wasseraufbereitung und das Schwimmbecken seien mittelfristig zu lösende Fragen. Bei dem ersten Treffen habe die BI eine erste Kostenaufstellung zur Sanierung des Bades vorgelegt. Zudem seien weitere Schritte festgehalten worden, die heute beraten werden sollen. "Durch die Stadtverwaltung soll eine Kostenermittlung zur Beckensanierung/Wasseraufbereitung ... und die Prüfung des Bestandsschutzes erfolgen."

    Nach den Worten der BI ist in der Bevölkerung eine breite Unterstützung zu spüren. Sie habe Infozettel mit Willensbekundungen verteilt, heißt es in einer Pressemitteilung: "Bisher kam ein Rücklauf von rund 8500 Euro seitens der Bürger — bei einem Mitgliedsbeitrag von 5 bis 25 Euro ist dies ein großes Bekenntnis ...". Die BI erinnert an den Stadtratsbeschluss vom Beginn des Jahres, dass ab der Saison 2011 der Badbetrieb eingestellt, ein Abriss für dieses Jahr ausgesetzt wird: "Der Betriebsausschuss wird beauftragt, in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Bürgerinitiative .. einen Vorschlag für die zukünftige Badbetreibung zu erarbeiten." Die BI verstehe diesen Beschluss als Auftrag des Marienberger Stadtrates, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das sei in der Pressemitteilung des Eigenbetriebsausschusses nicht zu erkennen.

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    Freie Presse online vom 05. Juli 2011:

    Plan für Badsanierung liegt vor.

    Die Bürgerinitiative arbeitet beharrlich an Wiedereröffnung des Freibades Mooshaide

    Marienberg. Die Bürgerinitiative (BI) zur Rettung des Marienberger Freibades Mooshaide hat ihre Hausaufgaben erledigt. Am Montagnachmittag legten die Mitstreiter Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU) bei einer Zusammenkunft im Rathaus eine Aufschlüsselung der Kosten für die Sanierung der Einrichtung vor. "Es war ein konstruktives Gespräch, keine totale Abwehrhaltung. Wir haben ein Umdenken des Oberbürgermeisters zum Thema bemerkt", sagte zur Sitzung der BI am Montagabend Sprecher Michael Fritsch.

    Der Plan enthält zwei Bauvarianten. Während die eine einen Teilabriss der alten Mehrzweckbaracke vorsieht und mit rund 185.000 Euro auskommt, wird bei Variante 2 der Neubau eines Mehrzweckgebäudes vorgeschlagen (Kosten etwa 202.000 Euro). Nicht in diesen Summen enthalten ist jedoch das Schwimmbecken. Dessen Sanierung kann lt. BI ein KO-Kriterium für ihr Anliegen, die Rettung des Bades, sein. Eine konkrete, realistische Summe für diese Bauarbeiten gibt es noch nicht. Ebenso wenig steht fest, bis wann das Becken erneuert sein muss. Das Konzept sieht zunächst 9.000 Euro im Jahr für Ausbesserungsarbeiten an dem Bassin vor.

    Jetzt ist aber erst einmal die Marienberger Stadtverwaltung mit ihrem Eigenbetrieb MAB² an der Reihe. "Die Bürgerinitiative hat den ersten Schritt gemacht. Wir müssen ihre Zuarbeit nun aufnehmen, uns das Finanzierungskonzept genau anschauen, die Zahlen überarbeiten und vervollständigen", kündigte Eigenbetriebsleiter Knut Liebscher an. Aber auch er sieht die Erneuerung des Schwimmbeckens als besonders wichtig an. "Klar ist, dass das Becken irgendwann komplett saniert werden muss", wurde er bei dem sensiblem Thema deutlich.

    Nichtsdestotrotz ist es das Ziel der BI, das Freibad im nächsten Sommer wiederzueröffnen. “Bis dahin brauchen wir unbedingt neue Toiletten. Das ist das wichtigste. Und es muss ein ausreichender Wasserzufluss vorhanden sein. Aber das Becken ist 40 Jahre lang vollgeworden, da wird das auch in den kommenden Jahren möglich sein“, gibt sich Fritsch zuversichtlich.

    Einen Haken hat der Plan allerdings noch. Im nächsten Monat wird sich die Unfallkasse das Freibad genau anschauen. “Je nachdem, welche Mängel dann zu Tage treten, kommen weitere Aufgaben auf uns zu“, sagte der BI-Sprecher der “Freien Presse“.

    (Von Sandra Häfner)

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    Freie Presse online vom 01. Juli 2011:

    Bürgerinitiative wertet Treffen aus.

    Marienberg (fp). Die Bürgerinitiative Freibad Mooshaide (BI) wertet bei ihrer nächsten öffentlichen Zusammenkunft am Montag ein Treffen mit Oberbürgermeister Thomas Willig aus.
    Die Zusammenkunft der BI findet im Hotel “Weißes Ross“ statt und beginnt 18.30 Uhr. (bz).
     

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    Freie Presse online vom 14. Juni 2011:

    Initiative stellt ihr Anliegen vor

    Marienberger sprechen mit CDU-Abgeordnetem

    Marienberg (fp). Falsche Versprechungen wollte der CDU-Landtagsabgeordnete Günther Schneider nicht machen, als ihm die Marienberger Bürgerinitiative Freibad Mooshaide bei einer Bürgersprechstunde ihr Anliegen zum Weiterbetrieb der Einrichtung vortrug.

    “Bei einem Freibad handelt es sich um eine typische freiwillige und keine Pflichtaufgabe“, sagte er. Der Freistaat Sachsen halte dafür keine nennenswerten Mittel bereit. Die Stadt sage ihm nachvollziehbar, dass sie das notwendige Geld für die Arbeiten nicht habe

    Günther Schneider empfahl, lokal Gelder aufzutreiben, etwa mittels Spenden. Als Beispiel für den Weiterbetrieb eines Bades nannte der Abgeordnete den Schwimmbadverein Lengefeld. Er habe der Interessengemeinschaft damals zu einem Pachtvertrag mit der Stadt Lengefeld geraten.

    Seitens der Marienberger Bürgerinitiative besteht Verständnis, dass die Stadt die Gelder nicht allein stemmen könne, hieß es aus ihren Reihen. Allerdings müsse der Stadtrat auch die Bedürfnisse der Bürger beachten. Man wolle Kommune und Bürger in ein Boot holen.

    Erstmals waren der Abgeordnete und die Bürgerinitiative beim Marktfest in Marienberg in Kontakt gekommen. Nun hat die Initiative Günther Schneider zu einer ihrer nächsten Sitzungen eingeladen (ha).
     

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    Freie Presse vom 06. Juni 2011:

    Filmgucken für die Schwimmbadrettung

    Die Bürgerinitiative Freibad Mooshaide 1963 (BI) in Marienberg plant verschiedene Aktionen, um Geld für die Einrichtung zu sammeln.
    Zudem will sie im Stadtrat ihr Projekt vorstellen.

    MARIENBERG — Die Resonanz auf Werbeaktionen der BI in Supermärkten in Marienberg fällt anscheinend recht unterschiedlich aus: So werden die Mitstreiter mit ihren Aufstellern auf der einen Seite mit offenen Armen empfangen, in anderen Großgeschäften werden derartige Vorhaben wohl nicht so gern gesehen. Das ging aus den Erfahrungsberichten von BI-Mitgliedern bei deren Zusammenkunft am Montagabend hervor.
    Nichtsdestotrotz sollen weitere Aktionen folgen. Auch bei der Technik- und Oldtimerschau am Sonnabend in Lauta sowie einem Spiel anlässlich des Jubiläums 1oo Jahre Fußball in Marienberg will die BI gern Flagge zeigen.
    Zudem sollen die Ortsteile Niederlauterstein und Lauterbach einbezogen werden: Dort will die BI Infozettel in den Briefkästen verteilen, die auf ihre Initiative aufmerksam machen. Und eine weitere Idee nimmt Formen an: die einer Sommerkinoreihe. Im Freibadgelände selbst sei aus Sicherheitsgründen eine solche Veranstaltung nicht möglich, erläuterte Michael Fritsch von der BI. Der Leiter des städtischen Eigenbetriebes Mab2, Knut Liebscher, habe deshalb den Reitplatz vorgeschlagen. Ein weiterer Vorschlag, auch einen Abend mit Marienberger Bands anzubieten, wurde ebenfalls mit Zustimmung aufgenommen. Allerdings schlug Michael Fritsch vor, dass die Organisation eines solchen Abends in den Händen derer liegen sollte, die das schon öfter getan hätten und die BI als Unterstützer auftrete.

      "Es sind relativ viele bereit, einen Spaten in die Hand zu nehmen"
      Michael Fritsch BI-Mitglied

    Auch bei der Politik klopft die BI an. So verständigten sich die Mitglieder am Montagabend darauf, morgen an der Bürgersprechstunde des CDU Landtagsabgeordneten Günther Schneider teilzunehmen, die von 17 bis 19 Uhr im Haus Hanischallee der Sparkasse in Marienberg stattfindet.

    Mit der Gründung des Fördervereins will sich die BI derzeit noch zu rückhalten — bis der Tüv seine Begehung des Freibades vorgenommen hat. Wenn er nicht noch ein K.o.-Kriterium in Sicherheitsfragen anbringe, sollte der Förderverein dann schnellstens ins Leben gerufen werden, meinte Michael Fritsch.

    In der nächsten Marienberger Stadtratssitzung werde die BI gern ihr Projekt vorstellen, wie das Freibad doch wieder auf einen Stand gebracht werden kann, der eine Öffnung und einen Weiterbetrieb erlaubt. Derzeit würde noch eine Kostenaufstellung erarbeitet berichtete Michael Fritsch. „Das sollte die Grundlage für unser Konzept sein.” Man müsse Material und Leistung trennen — und was Letztere anbetrifft, gebe es Freiwillige, die ihre tatkräftige Mitarbeit zugesichert hätten: „Es sind relativ viele bereit, einen Spaten in die Hand zu nehmen.” Bernd Schlottig von der BI sprach von 20, 30 Mann.

    (Babette Zaumseil)

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    Freie Presse vom 25. Mai 2011:

    Bürgerinitiative will bald einen Förderverein gründen

    Der Eingang von Willensbekundungen an die Initiative für den Erhalt des Freibads Mooshaide reißt nicht ab. Knapp 6700 Euro wurden bereits gesammelt. Eine Vereinsgründung steht bevor.

    MARIENBERG — Das Marktfest am vergangenen Wochenende in Marienberg war nicht nur für die Veranstalter, sondern auch für die Bürgerinitiative (BI) für den Erhalt des Freibads Mooshaide ein Erfolg. "Wir haben in dieser Zeit 6o Willenserklärungen zusammenbekommen", berichtete Michael Fritsch am Montagabend. Hätte das Wetter etwas länger durchgehalten, wären es vermutlich noch mehr gewesen, so die einhellige Meinung der versammelten Mitglieder. Insgesamt seien es schon über 320 Erklärungen, das entspreche einem Wert von knapp 6700 Euro. "Vor einem Vierteljahr hätte doch niemand gedacht, dass wir jemals diesen Stand erreichen", motivierte Fritsch seine Mitstreiter.
    Um noch mehr Geld zu sammeln, werde es aber immer dingender, dass sich die Bürgerinitiative in einen Förderverein umwandelt. „Nur so können wir seriös auftreten und auch Spenden entgegennehmen”, begründete Michael Fritsch. Eine entsprechende Satzung und weitere notwendigen Vorbereitungen seien bereits veranlasst. Nun müsse nur noch der Antrag gestellt werden.

      "Vor einem Vierteljahr hätte doch niemand gedacht, dass wir jemals diesen Stand erreichen."
      Michael Fritsch BI-Mitglied

    Doch zuvor wollen die Mitglieder eine Begehung des Bades mit dem Tüv abwarten. Wenn dabei keine zusätzlichen Bedenken auftauchen, die einer möglichen Wiedereröffnung des Freibades entgegensprechen, soll der Verein so schnell wie möglich gegründet werden. Ein genauer Termin für die Tüv-Begehung stehe allerdings noch nicht fest.

    Ein Grund, warum die Vereinsgründung drängt, ist das Engagement von Schülern der Heinrich von-Trebra Mittelschule in Marienberg. „In der Schulkonferenz brachten einige unserer Schüler den Wunsch vor, dass sie den Erlös des Sozialen Tages im Juli auch dem Freibad Mooshaide zukommen lassen wollen”, berichtet Schulleiter Wolfgang Härtel: Da es auch andere Meinung zur Verwendung des Geldes gegeben habe, sei der Kompromiss entstanden, dass es den Schülern selbst überlassen bleibt, ob sie das Freibäd oder beispielsweise die Kinderkrebshilfe in Chemnitz unterstützen wollen. Das gesammelte Geld könne aber nur an einen Verein ausgezahlt werden, so die Begründung. "Wir finden es toll, dass sich die Mittelschule für unser Anliegen mit einsetzen möchte”, sagt Fritsch freudig.

    Die Badbegehung mit Bauamtsleiter Heinz Müller und dem Badleiter des Aqua Marien, Rico Rother, in der vergangenen Woche hat die Mitglieder eher motiviert als abgeschreckt. "Mit etwas Abstand relativiert sich die Sache”, legte Fritsch dar. Die von der Stadt genannten notwendigen 50.000 Euro könnten mithilfe von Arbeitseinsätzen deutlich reduziert werden. Wenn alles gut verlaufe, könne vielleicht im Herbst die Liegewiese trockengelegt werden, um weitere Folgeschäden zu vermeiden.

    Zudem plant die BI Mooshaide weitere Aktionen. Der Erfolg beim Marktfest habe gezeigt, dass die Bürger hinter dem Vorhaben stehen. Mit einem Stand und Flyern möchten die Mitglieder auch auf weiteren Festen ihre Präsenz zeigen. Zudem werde es bald eine Internetseite geben, versprach Fritsch.
    (Denise Märkisch)

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    Wochenspiegel vom 25. Mai 2011:

    Bürger bleiben am Ball

    Tatsächliche Kosten zur Schwimmbadsanierung sollen ermittelt werden

    MARIENBERG — Kürzlich ging die Thematik um die Schließung des Freibades Mooshaide in die nächste Runde. Dazu gab es eine Begehung der Anlage mit dem Betreiber und der Bürgerinitiative "Freibad Mooshaide 1963" mit der Zielstellung, die tatsächlichen Sanierungskosten des Bades zu ermitteln. "Wir können es uns nicht vorstellen, hier nicht mehr baden zu gehen. Als Bürger mit geringem Einkommen sind für uns Besuche im Spaß- und Freizeitbad AQUAMARIEN tabu. Der Rätzteich ist uns zu weit entfernt und im Sommer sowieso überbelegt", erklärten Diane (25) und Ramona (22). Schon als Kinder seien sie Stammgäste des Freibades gewesen. "Ich bin jetzt 79 und jedes Jahr hier baden gegangen. Es ist mir unklar, dass uns das Bad genommen werden soll", sagte auch Christa Kuttler.
    Während es zu teilweise heftigen Diskussionen zwischen Bürgerinitiative und Stadt kam, erklärte Oberbürgermeister Thomas Wittig, dass es weitaus wichtigeren Sanierungsbedarf in Marienberg samt Ortsteilen gebe. Es ist ihm außerdem schleierhaft, dass der seit nunmehr 17 Jahren bestehende Beschluss (ursprünglich sollte das AQUAMARIEN am Standort des Freibades Mooshaide errichtet werden) zum jetzigen Zeitpunkt in Frage gestellt wird. Die Bürgerinitiative warf der Stadt vor, nichts mehr ins Freibad Mooshaide investiert zu haben, die Stadt konterte, indem sie bewies, jährlich notwendige Maßnahmen durchgeführt zu haben.

    In den nächsten Tagen soll das Zahlenwerk nun zu Papier gebracht werden, die Stadt geht von einem siebenstelligen Betrag aus. Erst dann kann entschieden werden, ob das Freibad erhalten bleibt oder nicht. Die Bürgerinitiative hofft auf weitere Mitglieder, um mit Beiträgen und Spenden die jährlich nötigen Reparaturen ausführen zu können.

    jas

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    BLICK regional vom 25. Mai 2011:

    Begehung in der vorigen Woche zeigt:

    Freibad steht vor ungewisser Zukunft

    Marienberg (fug). Mit Vertretern des städtischen Bauhofs, des Aqua Mariens, der Stadt Marienberg und des Eigenbetriebs waren Mitglieder der Bürgerinitiative zur Rettung desFreibades Mooshaide in der vorigen Woche zu einem Vorort Termin zusammen gekommen. Dabei wiesen die Sachkundigen von Bauhof und Schwimmhalle nochmals mit aller Deutlichkeit auf bestehende Mängel, wie Rissbildungen im Becken sowie verrostete Sprungtürme und Rutschen hin. Auch das marode Abwassersystem, defekte Drainagen für die Entwässerung und die Wasserqualität wurden angesprochen. Das ließ am Ende keinen Zweifel daran, dass die veranschlagten 50.000 Euro für eine Reparatur wirklich nötig sind.
    In die sachliche Analyse mischten sich immer wieder emotional getragene Einwürfe. Doch auf Grundsatzdiskussionen, warum nicht früher schon investiert wurde, warum der Rätzteich für viel Geld saniert wurde oder dass der Eintritt ins Aqua Marien für Familien zu teuer sei, ließen sich die öffentlichen Vertreter nicht ein. "Der Termin ist als sachliche Bestandsaufnahme gedacht” begründete OB Thomas Wittig.

    Über den Zustand der Substanz zeigte sich die Bürgerinitiative ernüchtert, aber aufgeben kommt nicht infrage. „Ich bin zuversichtlich, dass die veranschlagten Kosten durch einen hohen Anteil Eigenleistung wesentlich verringert werden können”, meinte Michael Fritzsch. Inzwischen haben 300 Bürger Willenserklärungen für eine Vereinsgründung abgegeben, was ungefähr 6200 Euro an potenziellen Geldmitteln entspricht.

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    Freie Presse vom 19. Mai 2011:

    Badbegehung in Mooshaide:
    Mängel sind nicht zu übersehen

    Die Bürgerinitiative zeigt sich über den Zustand erschüttert, aufgeben will sie aber trotz des von der Stadtverwaltung bezifferten Finanzbedarfs von 50.000 Euro nicht.

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    VON DENISE MÄRKISCH
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    MARIENBERG — Ernüchterung bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative: Die Schäden und Baumängel im einstmals beliebten Freibad Mooshaide sind nicht zu übersehen. Das Schwimmbecken, in dem das Wasser ausgelassen wurde, weist Risse und Lecks auf. "Die vielen Fugen zwischen den einzelnen Betonplatten sind undicht”, erklärt Rico Rother. Der Badleiter des Aqua Marien und Bauhofleiter Heinz Müller waren als Fachmänner bei der Begehung dabei, an der sich über 50 Marienberger gestern Nachmittag beteiligten. Sie wollten sich überzeugen, dass die von der Verwaltung veranschlagten 50.000 Euro wirklich nötig sind, um das Bad für eine Wiedereröffnung instand zu setzen.
    Allein die Arbeiten am Becken machen einen Großteil dieser Kosten aus. Um es halbwegs in Ordnung zu bringen, müssten laut Rother die Fugen erneuert und die undichten Stellen an den Rändern beseitigt werden: „Eigentlich hilft hier nur eine grundlegende Sanierung, die den Kostenrahmen sprengen würde.”

    Ein weiteres Problem seien nach Angaben des Bauhofleiters die drei Wasserzuflüsse. „Von dem Wasser aus den Quellen und Bächen erreichen gerade einmal 40 Prozent das Becken. Der Rest versickert aufgrund undichter und verstopfter Rohrleitungen”, erklärte Müller. Diese müssten zu großen Teilen erneuert werden. Zudem reiche der Zufluss derzeit nicht aus, um das Becken zu füllen, geschweige denn einen geregelten Wasseraustausch von mindestens 30 Litern pro Tag und Gast zu garantieren. Das liege zum einem an dem trocken Frühjahr und zum anderen an den defekten Leitungen, stellte Rother fest. Weitere Baustellen sind eine neue Kläranlage, die Erneuerung der Einstiegsleitern und Haltestangen so wie das Funktionsgebäude mit Umkleidekabinen. Auch die Sprungtürme und die Rutsche seien laut Müller marode und verrostet.

    Die Mitglieder der Bürgerinitiative waren vom Zustand überrascht. Sie bemängelten unter anderem fehlende Investitionen in den vorherigen Jahren, die dieses Ausmaß provoziert hätten. Aufgeben wollen sie dennoch nicht „Ich bin schockiert, aber nicht hoffnungslos”, erklärte Michael Fritsch. Vieles könne mit eigenen Arbeitseinsätzen auf die Beine gestellt werden. Zwar handle es sich um eine gewaltige Aufgabe, es komme aber letztlich auf das Konzept an. Alles auf einmal in Schuss zu bringen, wäre ohnehin nicht denkbar. Auf dem Marienberger Marktfest wollen sie weiter Willenserklärungen sammeln, um diese Aufgabe zu meistern.

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    BLICK regional vom 27. April 2011:

    Vereinsgründung als einzige Möglichkeit - Willenserklärungen dazu liegen aus

    Wer rettet das Freibad Mooshaide?

    Marienberg (fug). Das Marienberger Freischwimmbad in der Mooshaide soll geschlossen werden. Um dies zu verhindern wurde die Bürgerinitiative „Freibad Mooshaide 1963” ins Leben gerufen. Rund 30 Leute engagieren sich darin aktiv für den Erhalt der Freizeiteinrichtung, haben in der Vergangenheit z.B. 5000 Unterschriften dafür gesammelt. „Wir möchten das Bad, dass unsere Eltern und Großeltern in ehrenamtlichen Aufbaustunden gebaut haben, für unsere Kinder und Enkel erhalten”, meinten die früheren Stammgäste Anja und Timo Wendt.
    Die einzige Chance dafür ist die Gründung eines Vereins, der die Betreibung auch finanziell absichert und notwendige Reparaturen durchführt. 6o.ooo Euro werden dazu benötigt. In vielen Geschäften in Marienberg hat die Bürgerinitiative deshalb jetzt Willenserklärungen ausgelegt und rund 1o.ooo Infoflyer verteilt, um zu prüfen, ob das Interesse für eine Vereinsgründung da ist. „Wir brauchen die Unterstützung möglichst vieler Bürger, die die Willenserklärungen unterzeichnen”, bittet Bernd Schlottig. Wer Fragen hat oder sich selbst einbringen möchte, kann zum nächsten Treffen der Bürgerinitiative am 9. Mai um 18.30 Uhr in das Hotel Weißes Ross in Marienberg kommen.

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    Freie Presse vom 20. April 2011:

    BürgerinitiatIve kämpft weiter für Freibad

    Die sich für den Erhalt der Einrichtung in Mooshaide Engagierenden sind sich noch nicht sicher, ob die Gründung eines Fördervereins lohnt. Bis jetzt ist die Resonanz aus der Bevölkerung verhalten.

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    VON DENISE MÄRKISCH
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    MARIENBERG — 150 Willenserklärungen hat die Bürgerinitiative Pro Freibad Mooshaide in den vergangenen Wochen erhalten. "Das ist ein erster Erfolg”, stellte Michael Fritsch am Montagabend klar. Dass dies nicht ausreichen wird, war den mehr als 20 Anwesenden bewusst. "Wir müssen da noch was tun, mehr auf die Leute zugehen, ihnen erklären, worum es genau geht”, schwor Fritsch seine Mitstreiter ein.
    Die bis jetzt abgegebenen Willenserklärungen entsprechen einem Wert von ungefähr 3000 Euro, wie Bernd Schlottig erklärte. Dieser Betrag setzt sich aus möglichen Spenden und Mitgliedsbeiträgen der Willigen zusammen. Diese, stünden aber einem Bedarf von mindestens 50.000 Euro gegenüber. Dieser Betrag ist nach Angaben der Stadt Marienberg nötig, um das Freibad mit den nötigen Reparaturen wiedereröffnen zu können.

      "Wenn die Leute nicht zu uns kommen, müssen wir dahin, wo die Leute sind.”
      Michael Fritsch BI-Mitglied

    Ein Problem des relativ geringen Rücklaufs sei darin begründet, dass nicht alle Marienberger verstanden hätten, was diese Willenserklärung bedeutet und welchen Zweck die Bürgerinitiative erfüllen möchte. "Viele wollten uns gleich unterstützen und fragten, wohin sie das Geld überweisen könnten”, schilderten die Mitglieder ihre Erfahrungen. Ziel der Willenserklärung sei es aber, zunächst auszuloten, wie stark die Unterstützung für das Vorhaben sei und ob sich die Gründung eines Fördervereins überhaupt lohne. Einigkeit herrschte darüber, dass es mit dem bloßen Einwurf des Flyers nicht getan sei. „Wenn die Leute nicht zu uns kommen, müssen wir dahin, wo die Leute sind”, verkündete Fritsch. Er schlug vor, mit einem Stand vor verschiedenen Supermärkten für das Anliegen zu werben. Vor Ort hätten sie die beste Gelegenheit, mit den Menschn zu sprechen. „Wir müssen der Bürger initiative ein Gesicht geben”, bekräftigte Fritsch. Zudem sollen die Flyer mit der Willenserklärung in umliegenden Ortschaften verteilt werden. Denkbar wären Wolkenstein und Großrückerswalde.

    Der vorläufige Höhepunkt soll das Marktfest vom 20. bis 22. Mai werden. Auch zu diesem Anlass will die Bürgerinitiative Aufmerksamkeit erringen und Mitstreiter finden. Unter anderem sollen Luftballons mit der Aufschrift „Gemeinsam etwas bewegen” bedruckt werden.

    Die Initiatoren erhoffen sich viel von den nächsten Wochen. „Nach dem Marktfest kommt die große Abrechnung, aber ich bin guter Dinge, dass wir bis dahin eine Menge bewegen”, gab sich Michael.Fritsch optimistisch. Wie viele Willenserklärungen bis dahin abgegeben sein sollten, um die Vereinsgründung zu vollziehen, wollte Fritsch nicht beziffern. "Entspricht der Rücklauf der Intensität der Aktionen, dann lohnt es sich weiterzumachen. Auch wenn noch nicht genügend Mittel vorhanden sind”, sagte er.

    Ein nächster Schritt wäre außerdem, mit Vertretern der Stadtverwaltung einen Termin für eine Ortsbegehung zu finden, um den tatsächlichen Investitionsbedarf zu ermitteln. Außerdem könne dabei festgestellt werden, welche Reparaturen auch in Eigenleistung erledigt werden könnten.


    KOMMENTAR - Es lohnt sich
    Denise Märkisch (denise.maerkisch©freiepresse.de

    Dass sich Marienberger Bürger für den Erhalt des Freibads Mooshaide einsetzen, ist eine gute Sache, auch wenn die Bemühungen bis jetzt noch nicht die erhoffte Resonanz in der Bevölkerung erbracht haben. Es lohnt sich, gegen Sparpläne vorzugehen und wenn nötig auch selbst das Heft in die Hand zunehmen. Spätestens wenn im Sommer die Temperaturen die Schweißperlen auf die Stirn treiben, wird jeder enttäuscht sein, dass es dieses Freibad nicht mehr gibt. Aber immer nur auf andere zuhoffen, ist keine Lösung. Damit das Projekt nicht scheitert, müssen alle an einem Strang ziehen und aktiv werden.

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    Freie Presse vom 23. März 2011:

    Initiative will Faltblätter für Bad verteilen

    Einwohner können Unterstützung schriftlich erklären

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    MARIENBERG — Die Bürgerinitiative Pro Freibad Mooshaide in Marienberg will ausloten, wie groß die Unterstützung der Einwohner für einen Weiterbetrieb des maroden Bades ist. Aus diesem Grund bekommen die Haushalte in Marienberg, Gelobtland, Gebirge, Lauta und Wüstenschlette nächste Woche eine Willenserklärung in Form eines Faltblattes in den Briefkasten gesteckt. Darin können die Marienberger ihre Absicht erklären, Beiträge für die Mitgliedschaft in einem Förderverein zu zahlen.

    Nächstes Treffen am 18. April
    Am 18. April soll die nächste Zusammenkunft der Initiative stattfinden. „Dann werden wir sehen, wie die ersten Reaktionen sind”, sagte gestern Bernd Schlottig von der BI nach der Zusammenkunft am Montag abend. Seien sie erfolgversprechend, soll das Faltblatt auch in den anderen Ortsteilen sowie in Zöblitz, Wolkenstein und Pobershau verteilt werden. Die BI rechnet Bernd Schlottig zufolge damit, dass sie jährlich 6o.ooo Euro aufbringen muss, damit das Bad geöffnet werden kann. "Wenn ersichtlich ist, dass wir eine große Summe zusammenbekommen, werden wir den Förderverein gründen.”

    Abriss für 2011 ausgesetzt
    Das Freibad Mooshaide ist 1958 bis 1963 gebaut worden. Die Einweihung erfolgte am 7. Juli 1963. Eine Studie hat laut Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU) 1992 ergeben, dass für das Bad ein Millionenaufwand zur Sanierung nötig ist — und die Einrichtung selbst nur kurze Zeit im Jahr öffnet. Damals sei entschieden worden, das "Aqua Marien” zu errichten. Mit dessen Bau hat laut einer Ausschussvorlage festgestanden dass das Freibad nicht saniert wird. Es soll solange offen bleiben, bis größere Reparaturen nötig sind. Das sei jetzt der Fall. Im Bad gibt es laut städtischem Eigenbetrieb erhebliche Mängel: So sei die Kläranlage kaputt, die Drainage der Liegewiese müsse erneuert werden, ebenso die Gebäude. Zudem verfüge das Bad nicht über Anlagen zur Wasseraufbereitung für den Zulauf. Laut Stadtratsbeschluss ist der Betrieb ab der neuen Saison eingestellt, der Abriss für 2011 ausgesetzt. Bis zur Ratssitzung am 7. November soll ein Vorschlag zur weiteren Zukunft des Bades auf dem Tisch liegen.

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    Freie Presse online vom 08. März 2011:

    Freibad Mooshaide Marienberg: Jetzt sind die Bürger gefragt

    Vorerst kein Förderverein für marode Badestätte geplant

    Marienberg. Die Stadt Marienberg will das Freibad künftig nicht mehr betreiben. Oberbürgermeister Thomas Wittig habe dies in einem Gespräch mit Vertretern der Bürgerinitiative Pro Freibad Mooshaide deutlich gemacht, berichtete Michael Fritsch am Montag seinen Mitstreitern. Damit sieht sich die Initiative vor einer neuen Situation, war sie doch nach eigenem Bekunden davon ausgegangen, dass die Stadt diesbezüglich im Boot bleibt.

    Auch solle der künftige Verein die Kosten für den Betrieb aufbringen. Allerdings habe Thomas Willig signalisiert, dass die Stadt durchaus einen Zuschuss geben könnte. “Wir haben nie gesagt, dass wir Betreiber sein wollen oder können”, meinte Bernd Schlottig.

    Möglich wäre es wohl, einen anderen Betreiber zu finden, etwa den städtischen Eigenbetrieb MAB². Aber auch das würde nach seinen Worten nichts an den finanziellen Gegebenheiten ändern: Ein Verein müsste den Großteil des benötigten Geldes aufbringen.

    Zwar gab es am Montag vereinzelt Stimmen, die meinten: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende - Schluss mit der Bürgerinitiative. Letztlich entschieden sich die Mitglieder dafür, jetzt keinen Förderverein zu gründen. Sie wollen aber weitermachen und ausloten, wie ein Betrieb des Bades doch noch gesichert werden kann. Dazu will die Initiative jedem Marienberger Haushalt eine Willenserklärung zukommen lassen. In dieser können die Einwohner ihre Absicht erklären, Beiträge für die Mitgliedschaft in einem Förderverein zu zahlen.

    Anhand des Rücklaufs will die Bürgerinitiative entscheiden, ob sie eine solche Interessengemeinschaft gründet. Der Termin und die Summe, die bis dahin zusammengekommen sein soll, werden in diesen Tagen festgelegt. Die Willenserklärung soll aber nicht nur in die Haushalte getragen werden, sondern die Bürgerinitiative will sich auch in der Öffentlichkeit mit ihr präsentieren, zum Beispiel beim Holzmarkt und dem Marktiest in Marienberg.

    “Die Bürgerinitiative jetzt zu beenden, wäre das falsche Signal gewesen”, stellte Michael Fritsch unter allgemeiner Zustimmung fest. Nun seien die Bürger am Zug, ihr den Rücken zu stärken.
    (Von Babette Zaumseil)

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    Freie Presse vom 24. Februar 2011:

    Bürgerinitiative verschiebt Vereinsgründung

    Die Fürsprecher für den Erhalt des Marienberger Freibades Mooshaide sehen sich noch vor einer Reihe von Aufgaben.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Geplant war ursprünglich, am Dienstagabend einen Förderverein für den Erhalt des Freibades Mooshaide in Marienberg zu gründen, dessen Tore in diesem Jahr auf jeden Fall geschlossen bleiben. Doch es kam anders: Die Arbeitsgruppen der Bürgerinitiative Pro Freibad Mooshaide (BI) mussten im Laufe der vergangenen Tage feststellen, dass es noch einigen Klärungsbedarf gibt. Und so wurde denn auch die Zusammenkunft der rund 30 Marienberger am Dienstag ein Arbeitstreffen und keine Gründungsveranstaltung. "Wir wollen die Sache schließlich hieb- und stichfest machen”, sagte Michael Fritsch von der BI. Dazu gehörten Absprachen mit dem Finanzamt, der Stadtverwaltung und einem Notar.

    Ausgereicht wurde unter anderem ein überarbeiteter Satzungsentwurf, der jetzt noch einen Feinschliff erhalten soll. Dreh- und Angelpunkt des Papiers ist der Zweck, dem der zu gründende Verein dienen soll. Dazu heißt es unter anderem, dass die Interessengemeinschaft die Stadt bei allen Maßnahmen unterstützt, die dem Erhalt des Bades dienen. Zudem sollten Geld- und Sachmittel bereitgestellt werden, die dem Verein zufließen. Auch sollten Eigenleistungen für Reparaturen und Instandhaltungen erbracht und mit Dritten, die sich dem Erhalt des Bades einsetzen, zusammengearbeitet werden.

    Eine weitere Gruppe erarbeitete in den zurückliegenden Tagen zudem einen Flyer sowie einen Brief an die Bewohner von Marienberg und Umgebung, in denen sie um Unterstützung und Mitglieder in dem zu gründenden Verein wirbt. Unter der Überschrift „Gemeinsam etwas bewegen” führen die Autoren in dem Brief unter anderem Argumente ins Feld, die nach ihrer Ansicht für den Erhalt des Bades sprechen: Es sei ein preiswertes Sommervergnügen — für einige der Urlaubsersatz. Außerdem könnten es die Besucher sicher und bequem zu Fuß erreichen. Erinnert wird auch daran, dass das Freibad Anfang der 1960er-Jahre innerhalb des Nationalen Aufbauwerkes der DDR gebaut wurde.

    Nun seien die Bürger gefordert, heißt es: "Wir müssen zeigen, dass es uns ernst ist, das Bad zu erhalten. Dazu ist unsere finanzielle Unterstützung unabdingbar." Flyer und Brief sollen nach den Plänen der BI in jeden Marienberger Haushalt kommen. Auch über die Einrichtung einer Internet-Seite wurde am Dienstag debattiert.

    Im nicht öffentlichen Teil der Zusammenkunft haben die Mitglieder der Bürgerinitiative Michael Ftitsch zufolge unter anderem einen ersten Obolus entrichtet. Mehr als 400 Euro an Spenden seien dabei zusammengekommen. Geld, das die Initiative gebrauchen kann, denn jetzt kommen erste Ausgaben auf sie zu, so Michael Fritsch: "Ich denke da zum Beispiel an den Eintrag ins Vereinsregister."

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    Freie Presse vom 17. Februar 2011:

    "Wir werden nur die Sammler des Geldes sein"

    Die Bürgerinitiative (BI), die sich für den Weiterbetrieb des Marienberger Freibades Mooshaide einsetzt, formiert sich.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Kommende Woche soll es so weit sein: Marienberger Frauen und Männer wollen den Förderverein gründen, mit dessen Hilfe das Freibad weiter betrieben werden kann. Am Dienstagabend trafen sich rund 30 Marienberger, um die Eckpunkte dafür abzustecken.

    Wichtigster Punkt: der Vereinszweck. Dazu zählen unter anderem das Sammeln von Mitteln für den Erhalt und die Sanierung des Bades sowie deren Weiterleitung an die Stadtverwaltung, die Organisation von Veranstaltungen, das Gewinnen von Förderern und die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. So lautete jedenfalls der Vorschlag von Michael Fritsch, der sich der Ausformulierung der Satzung angenommen hatte. Er betonte: "Wir werden nur die Sammler des Geldes sein, nicht die Träger der Einrichtung." Es entspann sich an diesem Abend eine Debatte um einzelne Formulierungen in der Satzung, die schließlich darin mündete, dass sich eine Arbeitsgruppe zusammenfand, die das Papier bis nächste Woche auf den Punkt bringen wil. Zu Hilfe nehmen will sich die BI dabei eine Mustersatzung beziehungsweise Satzungen anderer Fördervereine.

    Einig waren sich die Anwesenden, dass ein bedeutender Schritt nach der Gründung des Vereins darin besteht, möglichst viele Mitglieder zu gewinnen. Der Weg, wie dies geschehen soll, sorgte für Debatten. Persönliches Anschreiben, Postwurfsendung — der Möglichkeiten wurden einige erörtert. Auch zu diesem Punkt will sich nun eine Gruppe zusammenfinden und zunächst ein Schreiben entwerfen, in dem um Mitglieder geworben wird und worauf Einwohrer ihr schriftliches Interesse bekunden können.

    Zum Thema Mitgliedsbeiträge waren sich die Anwesenden relativ schnell einig: Kinder und Jugendliche sollen demnach pro Jahr fünf Euro zahlen, Erwachsene 12 und Familien 25. Dbei handelt es sich um Mindestbeiträge. Auch andere Staffelungen waren im Gespräch, doch Bernd Schlottigs Kommentar stieß schließlich auf Zuspruch: "Mir sind 1000 Mitglieder lieber, die einen geringeren Beitrag zahlen als 100 mit einem hohen Beitrag." Erstere würden ein großes Potenzial an Unterstützern darstellen.



    KOMMENTAR - Nägel mit Köpfen
    von Babette Zaumseil (babette.zaumseil@freiepresse.de)

    Die Bürgerinitiative macht jetzt Nägel mit Köpfen, und in der Gruppe scheint es einiges Potenzial an Machern zu geben. Arbeitsgruppen werden gemeinhin nicht in einem solchen Tempo besetzt. Ist der Förderverein gegründet und arbeitsfähig, stehen die Bewährungsproben an: So müssen zunächst möglichst zahlreiche Mitglieder und Sponsoren gewonnen werden. Es geht schließlich um einen Geldbedarf im zumindest fünfstelligen Bereich.

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    Freie Presse vom 02. Februar 2011:

    Bis November soll Vorschlag für Badbetrieb auf dem Tisch liegen

    Das Freibad Mooshaide in Marienberg wird 2011 nicht öffnen. Eine Lösung für dessen Weiterbetrieb soll aber gefunden werden.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Die Marienberger und ihre Gäste müssen in diesem Jahr auf den Besuch im Freibad Mooshaide verzichten. Der Stadtrat hat am Montagabend beschlossen, den Betrieb ab der neuen Saison einzustellen. Der Abriss des Freibades wird für 2011 ausgesetzt. Gleichzeitig wurde der Betriebsausschuss beauftragt, in Abstimmung mit Stadtverwaltung und Bürgerinitiative ProMooshaide bis zur Sitzung des Stadtrates am 7. November einen Vorschlag für die künftige Badbetreibung zu erarbeiten. Der Zusatz nach dem Wort Badbetreibung „ohne finanzielle Beteiligung aus dem städtischen Haushalt” wurde im Beschluss aber gestrichen.

      "Wir wollen uns der Sache stellen."
      Michael Fritsch BI-Mitglied


    Den wieder zahlreich erschienenen Besuchern im Ratssaal wurde am Montag Rederecht eingeräumt. Michael Fritsch von der Bürgerinitiative bekräftigte deren Willen, einen Förderverein zur Betreibung des Bades zu gründen. "Wir sind uns im Klaren, dass wir dafür Geld brauchen. Es müssen außerdem entsprechende Strukturen geschaffen werden." Ohne finanzielle Unterstützung werde die Sache nicht funktionieren. Michael Fritsch verwies auch darauf, dass ein Stufenplan für die Übernahme entwickelt werden muss: „Es wird nicht so funktionieren, dass die Stadt heraus ist und der Förderverein sofort alles übernimmt.” Der Vertreter der Bürgerinitiative bekräftigte aber auch: „Wir wollen uns der Sache stellen.”

    Gunar Haugk (Die Linke) unterbreitete unterdessen den von der Bürgerinitiative mit Applaus bedachten Vorschlag, in den Beschluss zu diesem Thema eine Formulierung aufzunehmen, dass im städtischen Haushalt nach finanziellen Möglichkeiten gesucht wird, ProMooshaide zu unterstützen. „Für 20ll haben wir kein Geld, über 2012 können wir reden”, sagte Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU). Verwiesen wurde auch darauf, dass im Beschluss die Novembersitzung des Stadtrates als Termin für einen Vorschlag festgehalten werde. Der 7. November sei bewusst gewählt, weil zu diesem Zeitpunkt noch Einfluss auf den Haushalt für das kommende Jahr genommen werden könne. Letztlich stimmte der Stadtrat der Streichung der Passage „ohne finanzielle Beteiligung aus dem städtischen Haushalt” und danach dem Beschlussvorschlag zu. Man habe, und da spreche er für sich, aus der gesamten Debatte um das Freibad etwas gelernt, sagte der Oberbürgermeister: „Und ich hoffe, die Bürgerinitiative hat auch ein Stück Verständnis für die manchmal schwierige Situation der Stadt.”

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    Freie Presse vom 13. Januar 2011:

    Initiative: Hilfe von gesamter Bürgerschaft für Freibad nötig

    Es gibt Bewegung beim Thema Freibad Mooshaide in Marienberg — auch wenn die Einrichtung 2011 erst einmal zu bleibt.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Das Marienberger Freibad Mooshaide bleibt in diesem Jahr geschlossen. Es wird aber nicht abgerissen. Vielmehr sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, wie eine Öffnung 2012 finanzierbar ist. Das ist ein Ergebnis einer nicht öffentlichen Zusammenkunft von Bürgerinitiative, Stadtverwaltung, Eigenbetrieb und Stadträten am Dienstag. „Alle Anwesenden waren der Auffassung, dass dies nur mit der Gründung eines Fördervereins, der Unterstützung durch die Stadträte sowie Sponsoren und Spenden möglich sein wird”, heißt es in einer Pressemittelung der Bürgerinitiative. Deren Quintessenz lautet: „Nur mithilfe der gesamten Bürgerschaft von Marienberg und der umliegenden Gemeinden ist die Rettung des Freibades Mooshaide möglich.” Nur wenn ein Großteil der Investitionssumme von den Bürgern erbracht würde, sei eine Wiedereröffnung 2012 möglich. "Wir brauchen viele Mitstreiter, damit das Bad nicht plattgemacht wird.” Die Initiative möchte insbesondere junge Leute ansprechen, sich zu engagieren.

      "Dieses Erbe wollen wir erhalten."
      Bürgerinitiative für den Freibaderhalt


    Aus ihrer Sicht sprechen viele Faktoren für einen Erhalt des Freibades. Es liege stadtnah und sei aufgrund des verkehrssicheren Fuß- und Radweges auch für Kinder sehr gut erreichbar. Zudem würden günstige Eintrittspreise verlangt, es existiere eine große Liegewiese mit Spiel- und Sportmöglichkeiten, das Bad werde bevorzugt von Kinder- und Behindertengruppen genutzt. Im Gegensatz zu den anderen Bädern gebe es eine 50-Meter-Bahn, Startblöcke und Sprungtünne. Einen Punkt will die Bürgerinitiative ebenfalls erwähnt wissen, und er zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherigen Debatten: Das Freibad sei von den Vätern und Großvätern in Eigenleistung errichtet worden, „dieses Erbe wollen wir erhalten”

    "Wir haben zwei Stunden sehr lebendige Demokratie erlebt", sagte gestern Marienbergs Oberbürgermeister Thomas Wittig (parteilos) über das Gespräch am Dienstag. Die Zusammenkunft sei in großer Sachlichkeit verlaufen, beide Seiten brachten ihre Argumente ins Spiel. Die Stadt will nun die bislang geschätzten Zahlen, was eine Wiedereröffnung beziehungsweise Betreibung betrifft, genauer unterlegen lassen. Thomas Wittig nannte noch einmal die Summe von 50.000 Euro, die nur dafür aufgewendet werden müsse, um das Freibad für eine Sommersaison überhaupt zu öffnen. Rund 40.000 Euro seien noch einmal nötig, um es pro Saison zu betreiben. "Und zwar in jedem Jahr wieder", machte er auf die Folgekosten aufmerksam. Bauhofleiter Heinz Müller habe am Dienstag zur Geldproblematik einen passenden Satz gesagt: Wenn wir die 50.000 Euro in die Hand nehmen, haben wir einen Faden in der Hand. Das Knäuel allerdings liegt noch im Bad.

    Die Gesprächspartner sind nach Thomas Wittigs Worten auseinandergegangen mit der Übereinkunft, im Gespräch zu bleiben und wenn nötig, neue Runden einzuberufen. "Die Menschen drängt es nach einer Lösung. Da steckt Herzblut dahinter — und zwar auf allen Seiten", ist sich der Marienberger Oberbürgermeister sicher.


    KOMMENTAR - Erster Schritt
    von Babette Zaumseil (babette.zaumseil@freiepresse.de)

    Bürgerschaftliches Engagement trägt viele Gesichter. Eines davon könnte ein Förderverein sein, der sich den Erhalt des Freibades auf die Fahnen geschrieben hat. Der erste Sçhritt ist gemacht, und der ist bekanntlich schwer. Die, die jetzt folgen, sind aber auch nicht leicht. Denn nun gilt es, möglichst viele Menschen mit Ideen zu mobilisieren, die Kraft, Engagement, ihren Namen und ihr Gesicht in die Aktionen für das Freibad einbringen. Und zwar nicht für eine kurze Zeit, sondern für lange — je nachdem natürlich, was sie leisten können. Klappern gehört zum Handwerk — nur starkes öffentliches Engagemert zieht ein ebensolches wieder nach sich. Und das ist dringend nötig, denn mit einer großen, gemeinsamen Kraftanstrengung ist es nicht getan. Schließlich soll das Bad nach dem Wunsch vieler Bürger noch sehr lange als solches bestehen.

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    Freie Presse vom 28. Dezember 2010:

    3500 Unterschriften für den Erhalt des Freibades Mooshaide

    Eine Bürgerinitiative kämpft um das Freibad Mooshaide. Die Mitglieder wundern sich, warum die Stadt für alles andere Geld hat, nur nicht für das Bad.

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    VON JANA PETERS
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    Marienberg - Die Marienberger sind wütend. Gleich nachdem bekannt geworden ist, dass die Stadt plant, das Freibad in der Mooshaide zu schließen, fanden sich rund 15 Bürger zusammen, die das nicht einfach hinnehmen wollten. Sie entschlossen sich, Unterschriften zu sammeln und haben bereits 3500 Stück beisammen.


    "Wir sind erbost", sagt Helga Gester, eine von ihnen. "Für die Sanierung des Rätzteichs war Geld da, aber unser Freibad will die Stadt verkommen lassen." Noch nie in ihrem Leben hat die 67-Jährige Unterschriften gesammelt. Aber über die momentane Situation ist sie so verärgert, dass sie sich entschied, aktiv zu werden. "Als ich ein kleines Kind war, hatten wir kein Freibad und ich hätte mir eines gewünscht", sagt die gebürtige Thüringerin, die seit 1953 in Marienberg lebt. "Ein funktionierendes Schwimmbad, das auch noch die Bürger der Stadt mitgeholfen haben zu bauen, kann man doch nicht schließen", findet sie.

      "Wir brauchen kein Millionenbad."
      Helga Gester Mitglied der Bürgerinitiative


    Im Herbst hatten der Technische Ausschuss und der Verwaltungsausschuss der Kommune empfohlen, das Freibad in der Mooshaide zu schließen. Als Grund wurde die dringend notwendige Sanierung angegeben. Die sanitären Anlagen, die Dränage der Liegewiese sowie die Gebäude auf dem Gelände müssen erneuert werden. Außerdem verfügt das Bad nicht über Anlagen zur Wasseraufbereitung für den Zulauf. Um 2011 überhaupt öffnen zu können, rechnet Knut Liebscher, Leiter des Eigenbetriebs Mab2 der Stadt Marienberg, mit einer Investition von rund 50.000 Euro — genau so viel, wie Bürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU) für den Rückbau des Bades einplant. Die Kosten für eine komplette Sanierung schätzt Liebscher auf eine siebenstellige Summe. Ursprünglich sollte in diesem Monat endgültig über die Zukunft des Freibades entschieden werden. Doch in der Stadtratssitzung am 13. Dezember wurde beschlossen, die Entscheidung zu vertagen. Statt dessen soll sich am 11. Januar eine Gesprächsrunde zusammenfinden — bestehend aus der Bürgerinitiative, Vertretern der Stadtverwaltung, des Ausschusses des Eigenbetriebes und des Landratsamtes. Dort sollen Themen wie der mögliche Umbau des Freibades zu einem Naturbad, die Betreibung mithilfe eines Fördervereins oder die Möglichkeit, Spender zu gewinnen, diskutiert werden.

    Die Bürgerinitiative ist dafür, das Bad einfach und preiswert zu erhalten. "Wir brauchen kein Millionenbad", formuliert es Helga Gerster. Zwar müssten tatsächlich die Toiletten saniert und die Wiese trockengelegt werden. „Aber der Rest kann bleiben, wie er ist.”

    Am 31. Januar wird der Stadtrat das Thema erneut beraten. Die Vertreter der Bürgerinitiative hoffen, dass so viele Marienberger wie möglich erscheinen, um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Bis Ende Januar ist es auch noch möglich, seine Unterschrift zu leisten. Listen hierfür liegen in den Geschäften der Innenstadt, in Arztpraxen sowie bei den Krankenkassen aus.


    KOMMENTAR - Schöner Luxus
    von Jana Peters (jana.peters@freiepresse.de)

    Eines müssen sich die Marienberger im Klaren sein: Mit drei Bädern leben sie in luxuriösen Verhältnissen. 13.000 Einwohner können im Sommer zwischen einem Badesee und einem Freibad wählen. Das ganze Jahr hindurch hat zudem das Erlebnisbad "Aqua Marien" geöffnet. Als das geplant wurde, entschied der Stadtrat, das Freibad auf lange Sicht zu schließen. Verständlicher Weise möchte jetzt aber keiner auf dessen zentrale Lage, die 50-Meter-Bahn oder die Sprungtürme verzichten. Für den Erhalt des Bades hilft nur eine Privatisierung oder die Betreibung durch einen Verein. Aber das Bad wirft keinen Gewinn ab, wird jährlich mit rund 42.000 Euro bezuschusst. Das sind nicht gerade die besten Voraussetzungen, um einen privaten Betreiber anzulocken. Den Marienbergem bleibt zu wünschen, dass sie einen finden.

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    Freie Presse vom 15. Dezember 2010:

    Rat verschiebt Beschluss über Badschließung

    In Marienberg wird sich eine Runde verschiedener Interessenvertreter über die ZuI«mft des Freibades Mooshaide austauschen.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Der Marienberger Ratssaal vermochte am Montagabend die Besucher kaum zu fassen, die alle wegen eines Themas gekommen waren: der Zukunft des Freibades Mooshaide. Dessen Schließung stand auf der Tagesordnung, doch der Beschluss wurde auf mehrfachen Antrag verschoben. Stattdessen soll sich, wie bereits in einer Ausschusssitzung vorgeschlagen, eine Runde zusammenfinden — bestehend aus Einwohnern, Vertretern der Stadtverwaltung, des Ausschusses des Eigenbetriebes der Stadt und des Landratsamtes. Dort sollen Themen wie der mögliche Umbau des Freibades zu einem Naturbad, die Betreibung über einen Förderverein und die Möglichkeit, Spender zu gewinnen, diskutiert werden.


    Schon im Ausschuss des Eigenbetriebes der Stadt hatte die Problematik auf der Tagesordnung gestanden. Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU) ging dabei bis ins Jahr 1992 zurück: Damals habe eine Studie ergeben, dass für das Freibad ein Millionenaufwand für die Sanierung nötig sei — und die Einrichtung ist nur kurze Zeit im Jahr offen. Damals sei entschieden worden, das "Aqua Marien" zu bauen. In der Beschlussvorlage hieß es zudem, dass seit dem Jahr 1992 mit dem Bau des Erlebnisbades feststand, dass es keine Sanierung des Freibades geben wird. Letzteres solle solange in Betrieb bleiben, bis größere Reparaturen nötig sind. Dies sei jetzt der Fall.

    Die Freibad-Thematik soll in der nächsten Stadtratssitzung am 31. Januar erneut auf der Tagesordnung stehen. Bis dahin hoffe er, dass zwei Zusammenkünfte der neu gebildeten Runde stattfinden können, erläuterte der Manienberger Oberbürgermeister. "Wir nehmen die Sache ernst. Aber finanziell ist die Angelegenheit nicht vom Tisch."

    Aus der Einwohnerschaft kam am Montag erneut der Appell, das Bad zu erhalten. Erinnert wurde an die Tatsache, dass die Einrichtung innerhalb des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) in der DDR errichtet wurde. Dabei handelte es sich um eine in den 1950er-Jahren gestartete Masseninitiative zur freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit. "Wir haben nicht das Recht zu sagen, das ist uns zu teuer", meinte etwa eine Besucherin.

    Das Freibad Mooshaide ist geplant und in den Jahren 1958 bis 1963 gebaut worden. Die Einweihung erfolgte laut Stadtsprecherin Gisela Clausnitzer schließlich am 7. Juli 1963.

    Dem Ansinnen eines anderen Gastes, ob zum Beispiel Einnahmen aus dem Betrieb des Rätzteichs für die Sanierung des Freibades Mooshaide umgeleitet werden könnten, erteilte Thomas Wittig eine Abfuhr. Seine Begründung: Keines der Bäder in Marienberg fahre Gewinn ein.

    Bereits in ihren Ausführungen zum Marienberger Haushalt für das nächste Jahr hatte Kämmerin Heike Dachselt auf die prekäre Situation der Stadt in den kommenden Jahren aufmerksam gemacht: "Wir gehen ab 2011 sehr schwierigen Zeiten entgegen." Bis 2014 seien vom Freistaat rückläufige Zuweisungen in Millionenhöhe zu erwarten. Deshalb sei eine strenge Haushaltsdisziplin nötig. Was das Freibad Mooshaide angehe, so könne die Stadt sowohl 2011 als auch 2012 keine investiven Mittel bereitstellen.

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    Freie Presse vom 03. Dezember 2010:

    Drohende Schließung mobilisiert Bürger

    Volle Zuschauerreihen emotionale Dialoge und ein Gesprächsangebot haben am Mittwoch in Marienberg die Debatte über die Zukunft des Freibades Mooshaide gekennzeichnet.

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    VON BABETTE ZAUMSEIL
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    Marienberg - Ich hoffe, wir bekommen füreinander Verständnis. Glauben Sie mir: "Wir machen es uns nicht leicht." Das sagte Marienbergs Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU) in der Sitzung des Betriebsausschusses des Eigenbetriebes der Stadt, die fast einer Bürgerversammlung glich. Zahlreiche Einwohner waren am Mittwoch in den Ratssaal gekommen und setzten sich sehr emotional für den Erhalt des Freibades Mooshaide ein. Zudem hatten sich mehr als 3000 Marienberger und Auswärtige mit ihren Unterschriften für den Fortbestand ausgesprochen.


    Der Oberbürgermeister ging bis ins Jahr 1992 zurück: Damals habe eine Studie ergeben, dass für das Freibad Mooshaide ein Millionenaufwand zur Sanierung nötig sei — und das Freibad ist nur kurze Zeit im Jahr geöffnet. Damals sei entschieden worden, das "Aqua Marien" zu bauen. In der Beschlussvorlage für den Ausschuss heißt es zudem, dass seit 1992 mit dem Bau des Erlebnisbades feststand, dass es keine Sanierung des Freibades geben wird. Letzteres sollte solange in Betrieb bleiben, bis größere Reparaturen nötig sind. Das sei jetzt der Fall.

    Im Sommer gingen viele Kinder jeden Tag ins Freibad, hieß es aus den Reihen der Besucher. Das "Aqua Marien" sei schon wegen seiner Eintrittspreise kein täglicher Anlaufpunkt: "Das ist für die Kinder nicht bezahlbar." Den Freibereich des Erlebnisbades als eine Alternative für das Freibad zu betreiben, traf eben falls nicht auf Gegenliebe.

    Beifall erhielt eine Einwohnerin, die daran erinnerte, dass die Einrichtung innerhalb des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) aufgebaut wurde. Mit der Schließung des Bades würde ein Stück Herzblut der Stadt verloren gehen. Als sie in diesem Jahr dort gewesen sei, "haben wir uns tausendmal wohler gefühlt als am Rätzteich". Wie sie seien viele Besucher mit dem, was da ist zufrieden: Sie brauche keine neuen Toiletten oder Umkleidekabinen. "Außerdem haben wir im Freibad eine sehr schöne Liegewiese." "Aus dem Bauch heraus" stimmte ihr Stadtrat Wolfgang Jasper (FDP) zu. Aber: "Was früher ging, geht heute oft nicht mehr. Uns sind oft die Hände gebunden. Das ärgert mich dann auch."

    Oberbürgermeister Wittig erinnerte daran, dass die Stadt auf Kurs gehalten werden müsse und ihr schwierige finanzielle Zeiten bevor stehen: "Ich stehe nicht dafür, dass wir Millionenkredite aufnehmen, die dann noch unsere Kinder abzahlen müssen."

    Altemative Möglichkeiten brachte Kay Meister (B 90/Grüne) ein: Er bat zu prüfen, ob es eine andere Form gibt, das Bad zu betreiben, etwa über einen Verein. Er nannte Beispiele wie in Stollberg, wo dies der Fall sei. Ins Gespräch kam, eine Art runden Tisch zu installieren, an dem die Parteien ihre Argumente noch einmal in kleinerer Runde austauschen können. Thomas Wittig äußerte den Gedanken, Vertreter des Landratsamtes einzuladen, um Anforderungen an eine Wasseraufbereitungsanlage abzuklären beziehungsweise Möglichkeiten abzuklopfen, ob sich Interessenten für eine private Betreibung finden. Bis heute Mittag können sich mögliche Gesprächspartner bei ihm melden.

    Bereits in ihren Ausführungen zum Marienberger Haushalt für das nächste Jahr hatte Kämmerin Heike Dachselt auf die prekäre Situation der Stadt in den kommenden Jahren aufmerksam gemacht: "Wir gehen ab 2011 sehr schwierigen Zeiten entgegen." Bis 2014 seien vom Freistaat rückläufige Zuweisungen in Millionenhöhe zu erwarten. Deshalb sei eine strenge Haushaltsdisziplin nötig. Was das Freibad Mooshaide angehe, so könne die Stadt sowohl 2011 als auch 2012 keine investiven Mittel bereitstellen.

    Zahlen und Fakten zum Freibad Mooshaide und zur Situation der Stadt.

    Das Freibad weist laut Knut Liebscher erhebliche Mängel auf. So sei die Kläranlage kaputt, die Drainage der Liegewiese müsse erneuert werden, ebenso die Gebäude, so der Eigenbetriebsleiter. Um 2011 überhaupt öffnen zu können, sind Knut Liebscher zufolge 50.000 Euro an Investitionen nötig. Der Stadt Marienberg fehlt laut Oberbürgermeister Thomas Wittig ab 2011 in der Haushaltskasse jeder vierte bis fünfte Euro an Schlüsselzuweisungen.
    Das Bad verfügt nicht über Alagen zur Wasseraufbereitung für den Zulauf. Der jährliche Zuschuss betrage durchschnittlich 42.000 Euro. Für die Sanierung des gesamten Bades rechnet der Eigenbetriebsleiter mit einer siebenstelligen Summe.
    Auf die Frage, mit welchen Kosten er für den Rückbau rechnet, meinte Thomas Wittig: "Ich rechne mit etwa 50.000 Euro."

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    Freie Presse online vom 05. November 2010:

    Ausschüsse empfehlen: Freibad schließen

    Entscheidung über Zukunft des Freibads Mooshaide voraussichtlich im Dezember


    Marienberg - Die Stadt Marienberg erwägt die Schließung des Freibades Mooshaide. "Der Stadtrat hat das Thema im nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung wieder aufgegriffen", sagte am Freitag Stadtsprecherin Gisela Clausnitzer auf Anfrage. "Voraussichtlich im Dezember wird das Bad auf der Tagesordnung stehen." Vorausgegangen waren Beratungen im Technischen Ausschuss und im Verwaltungsausschuss. Das Ergebnis: Der Kommune wird empfohlen, das Freibad zu schließen.


    Bereits in der Mai-Sitzung war die Diskussion darüber aufgeflammt. Schon damals stand fest: Die Zukunft des Freibades Mooshaide ist ungewiss. Neue Erkenntnisse über den Zustand der Freizeitanlage gaben Schließungsabsichten jetzt weitere Nahrung. "Bei einer Begehung nach der Saison wurden erhebliche Mängel festgestellt, ohne deren Behebung der Betrieb des Freibades nicht mehr möglich ist", so Gisela Clausnitzer. An notwendigen Sanierungsmaßnahmen nennt sie unter anderem die Klärgrube, die Wasseraufbereitung sowie die Gebäude.

    Das Freibad verkörpert den Standard der 1960er-Jahre. Für dringliche Maßnahmen müsste die Stadt nach eigenen Angaben zwischen 30.000 und 50.000 Euro sofort bereitstellen. Außerdem müssen im Haushalt jährlich 42.000 Euro für den Badebetrieb aufgewendet werden. Bei einer Gesamtsanierung geht die Verwaltung von Kosten in Millionenhöhe aus. Deshalb wird im Rathaus die Schließung des Freibades Mooshaide mit Blick auf die Bäderlandschaft in Marienberg als die "wirtschaftlichste Entscheidung" angesehen.

    Den Hintergrund für die Diskussion bildeten zu Saisonbeginn Bemühungen der Stadtverwaltung Lengefeld, das Betreiben des kommunalen Freibades aufgrund von Sparmaßnahmen im Haushalt abzugeben. Die Anfrage im Marienberger Stadtrat, welche Pläne es zum Bad gibt, kam aus der Fraktion Die Linke. Oberbürgermeister Thomas Wittig (CDU-Mandat) kündigte damals an, dass eine Stadt wie Marienberg das Betreiben von drei Bädern "auf längere Sicht nicht durchstehen" wird. Und er machte deutlich: In das Freibad Mooshaide wird nicht mehr investiert.

    Mit dem Erlebnisbad Aquamarin und dem Rätzteich stehen Einwohnern und Gästen der Bergstadt weitere Einrichtungen zur Verfügung. Letztere war Anfang Juni nach der Sanierung wiedereröffnet worden. Kosten: rund 1,6 Millionen Euro.

    erschienen am 05.11.2010 (Von Wilfried Saworski)

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    Freie Presse online vom 07. Mai 2010:

    Badegäste müssen in Freibädern drauflegen

    Marienberger Stadtrat hebt Eintrittspreise an - Höhere Betriebskosten ein Grund
    Start in die Badesaison am letzten Maiwochenende


    Marienberg - Badegäste der beiden Marienberger Freibäder müssen ab dieser Saison für den Besuch tiefer in den Geldbeutel greifen. Der Stadtrat Marienberg hat einstimmig beschlossen, die Eintrittspreise anzuheben.

    Um jeweils 50 Cent steigt der Preis für die Tageskarte - bei Erwachsenen auf 2,50 Euro, ermäßigt für Kinder ab 4Jahre, Schüler, Auszubildende und Studenten auf 1,50 Euro. Die Jahreskarte für Erwachsene kostet statt wie bisher 15 Euro nun 25 Euro, mit Ermäßigung 15 Euro statt bislang 10 Euro, Die neuen Preise für Zehnerkarten: 17,50 Euro für Erwachsene (bisher 9 Euro) und 7 Euro für Kinder (4 Euro). Die Karten sind für beide Bäder gültig. Oberbürgermeister Thomas Willig (CDU-Mandat) wies auf die Sparmöglichkeit durch entsprechenden Rabatt zum Beispiel bei der Zehnerkarte gegenüber der Tageskarte hin. Erwachsene Besucher bezahlen nur sieben Karten, bekommen aber zehn.


    Die Eintrittsgelder waren vom Stadtrat am 1. Oktober 2001 festgesetzt worden und seit der Saison 2002 unverändert gültig. Die Stadt erhöhe die Preise aus mehreren Gründen, heißt es in der Beschlussvorlage: Zum einen, weil das Waldbad Rätzteich wegen der umfassenden Sanierung in den Jahren 2006 und 2009 qualitativ aufgewertet worden sei. Zum anderen würden die Betriebsführungskosten durch die Stadtwerke Marienberg GmbH sowie die allgemeinen Betriebskosten steigen. Um welche Summen es sich handele und wie sich die Gesamtkosten zusammensetzen - dazu wollte sich die Stadtverwaltung auf Nachfrage von "Freie Presse" nicht äußern.

    Fest steht jedoch: Die Zukunft des Freibades Mooshaide ist langfristig betrachtet ungewiss. Vor dem Hintergrund der jüngsten Diskussion um das Lengefelder Freibad, dessen Betreibung die Stadt im Rahmen eines vorgeschlagenen Sparprogramms abgeben möchte, wollte Stadtrat Werner Heyne (Fraktion Die Linke) wissen, welche Pläne die Stadtverwaltung mit dem Freibad Mooshaide verfolgt. Thomas Wittig antwortete, dass eine Stadt mit 13.000 Einwohnern wie Marienberg das Betreiben von drei Bädern "auf längere Sicht nicht durchstehen" wird. Dieses Jahr werde das Freibad jedoch auf keinen Fall geschlossen. Die Stadt wolle erst einmal abwarten, ob die bei der Sanierung des Bades Rätzteich vorgenommenen Veränderungen wie das Abdichten des Badebeckens auch funktionieren. Das undichte Becken des Naturbades hatte 2008 und 2009 unter anderem eine neue Betonschalung erhalten. Eigentlich sollte es bereits zur vergangenen Saison wieder eröffnet werden. Doch der Winter Anfang 2009 führte zu Bauverzug. Im vergangenen Frühjahr gab die Stadt die Kosten für die Sanierung mit 1,6 Millionen Euro an, wovon sie 260.000 Euro selbst trage. Der Oberbürgermeister stellte aber klar: In das Freibad Mooshaide wird nicht mehr investiert. Zugleich erinnerte er daran: Statt das Freibad zu sanieren, hatte die Stadt einst Geld draufgelegt und das "Aqua Marien" bauen lassen.

    erschienen am 07.05.2010 (Von Franziska Muth und Wilfried Saworski)

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      Start der Reihe - fortlaufend bis heute
      (ältere Beiträge werden unter der Rubrik "Geschichte seit 1963" veröffentlicht)
     
     
     


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