GEMEINSAM ETWAS BEWEGEN!

 
 
 
 

Presseerklärung der Bürgerinitiative Freibad Mooshaide 1963


Der Bürgermeister hat den Kampf zur Schließung und den Abriss des Freibades Mooshaide gewonnen – aber des Engagement vieler Bürger Marienbergs für Ihre Stadt verloren.

Verlierer sind viele Bürger der Stadt Marienberg, ihre Kinder und Enkel und die, die das Freibad Mooshaide einst errichtet haben!


In der Stadtratssitzung am 13.12. 2010 sollte der Abriss des Freibades Mooshaide durch die Stadträte beschlossen werden. Es regte sich Unmut in der Bevölkerung, da es bereits 1999 eine Unterschriftenliste zur Erhaltung des Bades der Stadt vorlag und eine Bestätigung zur weiteren Betreibung die Leute beruhigen sollte. Ca. 5000 Unterschriften gingen erneut für den Erhalt des Freibades beim OB Herrn Wittig ein. Eilens wurde im Betriebsausschuss des Eigenbetriebes der Stadt Marienberg- MAB² am 01.12.2010 das Thema Freibad auf die Tagesordnung gesetzt. Offensichtlich sollte damit die Diskussion in der folgenden Stadtratssitzung abgewürgt werden, denn es war auf die Argumente der Bürger immer wieder zu hören „ das haben wir letzte Woche doch bereits im Betriebsausschuss schon besprochen“. Ein Novum gab es dennoch zur Marienberger Stadtratssitzung zu verzeichnen, ca. 100 Bürger nahmen auf der Besucherbank Platz. Der Beschluss zum Abriss des Freibades wurde nach intensiver Diskussion ausgesetzt und MAB², dem Herr Liebscher vorsteht, aufgefordert, ein Betreiberkonzept mit der Stadtverwaltung und der BI bis zum November 2011 zu erarbeiten. Wie in der Pressemitteilung der Stadt im MAB Wochenblatt 03/11 zu lesen, sollte damit die Chance erhalten werden, alle Möglichkeiten zur Weiterbetreibung auszuloten und zu bewerten.

Wir, die Bürgerinitiative Freibad Mooshaide 1963, sind nun angetreten, das Freibad vor dem Abriss zu retten und es schrittweise gemeinsam mit der Stadtverwaltung Marienberg wieder in einem dauerhaft nutzbaren Zustand zu versetzen. Die ca. 5.000 an dem OB übergebenen Unterschriften der Bürger für den Erhalt des Freibades unterstützten dieses Vorhaben. Erste Aktionen im Stadtgebiet zeigten den Rückhalt in der Bürgerschaft. Für uns ist das Freibad eine kulturelle Einrichtung und sollte gleichberechtigt neben allen anderen stehen. Es konnte uns auch kein Beschluss aus vergangenen Jahren zur Schließung des Freibades vorgelegt werden.

Ursprüngliche Aussage war, dass die sanitären Anlagen der Ausschlag gebende Grund sind, für die Entscheidung, das Bad 2011 nicht mehr öffnen zu können. Jedoch auch weitere Mängel bestehen, die eine größere Summe an Investitionen erfordern. Von ca. 60.000 € war nach einem weiteren Gespräch bei OB Herrn Wittig im Februar die Rede, um das Bad schnellstens wieder aufzuschließen und den Bestandsschutz zu erhalten.

Die vorliegende Mängelliste, die sich auch in der Begehung des Bades nochmals bestätigte, wurde durch die BI mit kostenloser planerischer Unterstützung bewertet. Zwei Varianten wurden der Arbeitsgruppe Freibad unter der Leitung des OB Herrn Wittig am 04.07.2011 vorgestellt. Dabei ging es uns nicht nur um die Beseitigung der Mängel, sondern auch um eine zukunftssichernde Lösung. Von insgesamt ca. 200.000 €, hätten ca. 88.000€ auf 5 Jahre verteilt (durchschnittlich 17.600€/a) von der Stadt Marienberg aufgebracht werden müssen um die Mängel zu beseitigen (das entspricht in etwa der Abrisssumme von ca. 100.000€). Diesen Zahlen wurde in der Gesprächsrunde nicht widersprochen und von unseren Gesprächspartner sogar als nachvollziehbar bezeichnet. Dazu kommen die jährlichen Kosten für die Betreibung von ca. 40.000€. Zusammen mit den 17.600€/a sind ca. 9 % des Gesamtjahresbudget von ca. 650.000€ des Eigenbetriebes MAB² die für das Freibad notwendig wären. Über den zu gründenden Förderverein sollte ein Teil der notwendigen Mittel beschafft werden. Mit einem gemeinsamen schlüssigen Konzept hätten weitere Sponsoren gewonnen werden können. Dieser Aufgabe hat sich die BI gestellt. Viele Marienberger haben uns zur Erbringung von Eigenleistung angesprochen, sodass maßgeblich nur Materialkosten benötigt werden. Einig war man sich, dass das Gesamtkonzept mittel- bzw. längerfristig auch die Sanierung des Beckens und die Wasseraufbereitung beinhalten muss. Diesen Teil des Konzeptes wollte die Stadtverwaltung beim nächsten vereinbarten Termin am 15.08.11 der Arbeitsgruppe Freibad vorstellen. Dazu kam es nicht mehr. Bereits vor dieser Beratung wurde eine Presseerklärung herausgegeben, die die Meinung der Stadtverwaltung von Anfang des Jahres wiederspiegelt, ohne einen Ansatz zur Zusammenarbeit zu bieten. Die BI wurden nicht informiert, dass bei dieser Beratung Mitglieder des Stadtrates sowie des Betriebsausschusses mit anwesend sind, wenngleich an der vorangegangen Besprechung nur 5 Mitglieder BI teilnehmen sollten. Im Vorfeld traf sich der Betriebsausschuss, um möglicherweise die Mehrheiten bei diesem Problem abzuklopfen. Der OB stellte die Auswertung der GUV- Begehung am 02.08.2011 in den Mittelpunkt, in der die Wasseraufbereitung, die zentral zu lösende Frage ist, ohne deren Lösung das Freibad nicht mehr zu betreiben sei. Damit müsse die Beckensanierung und die Wasseraufbereitung lt. Aussage der Stadtverwaltung vorangestellt werden. Ein Vorhaben im 7-stelligen Bereich, ist kurzfristig nicht zu stemmen. Exakte Zahlen wurden nicht vorgelegt, nur Studien aus der Zeit der Planung des Aqua Marien bemüht. Somit wird es keine schrittweise Sanierung geben, laut seiner Aussage. Viele Bäder der Region werden noch heute ohne Wasseraufbereitung betrieben und in Etappen auf Vordermann gebracht. Diskussionsansätze über mögliche Wege dennoch dahin zu kommen, wurden nicht mal ansatzweise von der Stadtverwaltung mitgetragen. Alle Vorschläge wurden nieder diskutiert ohne positive Ansätze im Sinne der Erhaltung des Freibades zu suchen. Herr Wittig betonte dabei, dass, wenn das Freibad so eröffnet wird, es mit ihm als Bürgermeister nicht zu machen ist.

Unabhängig davon liegen bis heute keine Konzeptvorschläge von MAB² zur Badbetreibung vor. Damit werden Beschlüsse die unser Stadtrat als höchstes Gremium Marienbergs fasst, nicht um gesetzt, negiert und dem Stadtrat damit die Möglichkeit genommen Entscheidungshilfen zu erhalten. Das kann nur zu einseitigen Sichtweisen führen, wenn erteilte Aufgaben bzw. gefasste Beschlüsse so ignoriert werden. Darüber sollten sich die Stadträte einmal Gedanken machen.

In der Sache, Erhaltung des Freibades, endet die Diskussion visionslos von Seiten der Stadtverwaltung. Es fehlt am politischen Willen, Aufgaben anzugehen, die den Rückhalt in großen Teilen der Bevölkerung haben. Die Bereitschaft der Bevölkerung zum Mittwirken wurde im Keim erstickt. Die Chance etwas gemeinsam zu bewirken bleibt ungenutzt.

Die kommenden Generationen werden die Antwort geben, inwieweit die Entscheidung, das Freibad Mooshaide abzureißen, richtig sein wird. Eins ist Fakt, erbaut wurde es durch den Willen der Marienberger Bürger in Eigenleistung und mit Unterstützung der damaligen Stadtverwaltung. Eine Forderung der BI ist dennoch, das Gelände des Freibades so zurückzubauen, dass kommenden Generationen die Möglichkeit bewahrt bleibt, diese Gelände für ein neues Bad wieder zu nutzen.

Wir möchten uns bei allen Bedanken, die uns unterstützen wollten und uns unterstützt haben !

Die Arbeit der BI und die Geschichte der Errichtung des Freibades Mooshaide, aufgeschrieben von einem damaligen Aufbauhelfer, kann im Internet unter www.Freibad-Mooshaide-Marienberg.de nachgelesen werden.

Die Bürgerinitiative Freibad Mooshaide 1963                               23. August 2011
 
 
 
  
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 letzte Aktualisierung: 23.08.2011